Verkrustete Denkmuster
„Es ist ein Problem der männlichen Identität, mit dem wir es zuerst zu tun haben“. Genau deshalb seien es vor allem junge Männer, die sich bei Organisationen wie der Identitären Bewegung oder in neo-salafistischen Gruppierungen engagierten. Ihnen gemeinsam sei eine Weltanschauung, in der nicht alle Menschen gleich, sondern manche mehr wert sind als andere. Wiederkehrende Elemente in all diesen Denkmustern seien Antisemitismus und autoritäre Erziehungsbilder. Aber auch die Gemeinschaft spiele eine bedeutende Rolle, die mal religiös, völkisch oder politisch begründet sei, so Bundschuh. In ihrer ideologischen Wirkweise sei sie aber immer identisch.
Für die Teilnehmer der Konferenz waren die Präventions-Anweisungen des Professors dabei von besonderem Interesse, arbeiten sie doch selbst konkret gegen menschenfeindliche Einstellungsmuster in der Gesellschaft. Vor allem die Bereitschaft zur beständigen Kommunikation, die Bundschuh empfahl, spielt bei der Partnerschaft für Demokratie – von der die Demokratiekonferenz organisiert wird – eine wichtige Rolle. In dieser Partnerschaft arbeiten Zivilgesellschaft und Ämternetzwerk für eine Willkommenskultur und gegen Ausgrenzung jeglicher Art. Dafür werden unter anderem konkrete Projekte gefördert und ein Kontakt zwischen den Akteuren hergestellt. Finanziert wird diese Partnerschaft durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Welche Schwerpunkte im kommenden Jahr gesetzt werden sollen, wurde auf der diesjährigen Demokratiekonferenz ebenfalls besprochen. Auf verschiedenen Tafeln konnten die Teilnehmer die aktuelle Situation vor Ort beschreiben und Handlungsziele formulieren. Außerdem wurden auch schon Ideen für Projekte eingebracht: So gab es beispielsweise einen Vorschlag für ein Kurzfilmprojekt für Jugendliche zu den Themen Demokratie und Mitbestimmung. Die Antragsphase für Projekte im kommenden Jahr beginnt in diesem Monat.