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07.02.2020 | Verleihung Bürgerpreis

Sie bringen sich für ihre Mitmenschen ein

Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Manfred Wilhelmi, Elke Boné-Leis, Karin Otto, Uschi Mettlach und Dr. Christian Göbel von der Sparkasse Trier (v.l.).
Oberbürgermeister Wolfram Leibe (r.) und Dr. Christian Göbel von der Sparkasse Trier (l.) übergaben den Bürgerpreis an Manfred Wilhelmi, Elke Boné-Leis, Karin Otto und Uschi Mettlach (v.l.).

Im Festsaal „Beletage“ waren alle Plätze besetzt. Viele Freunde und Wegbegleiter wollten dabei sein, als insgesamt drei Preisträger für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet wurden. Die Geehrten engagieren sich alle seit Jahren für die Stadtgesellschaft – auf sehr unterschiedliche Weise.

Der Kinderschutzbund Trier e.V., Uschi Mettlach und Manfred Wilhelmi erhielten dieses Jahr den Bürgerpreis für ihre ehrenamtliche Arbeit. Alle drei wurden von anderen Bürgern für den Preis vorgeschlagen, eine Jury bestehend aus dem Oberbürgermeister sowie Vertretern der Stadtratsfraktionen und der Universität Trier wählte sie aus. Insgesamt teilen sich die Geehrten ein Preisgeld von 3000 Euro, das von der Sparkasse Trier gestiftet wurde.

Der Bürgerpreis würdige „vorbildliche, nachhaltige sowie innovative ehrenamtliche Arbeit“, betonte Oberbürgermeister Wolfram Leibe zu Beginn der Veranstaltung. Diese Kriterien erfüllten alle geehrten Institutionen und Personen. OB Leibe freute sich auch über den vollen Festsaal, in den viele Mitstreiter und Freunde der Preisträger gekommen waren sowie Vertreter aller Stadtratsfraktionen. Das hohe Interesse zeige, dass viele Menschen dem ehrenamtlichen Engagement als „Kitt der Gesellschaft“ auch die notwendige Aufmerksamkeit und Anerkennung entgegenbrächten. Das Ensemble Contrapunto unter der Leitung von Dominikus Ascher gab der Preisverleihung einen würdigen musikalischen Rahmen.

Für den Kinderschutzbund Trier nahmen Elke Boné-Leis und Karin Otto Urkunde und Scheck entgegen. Ausgezeichnet wurde die Organisation für ihr Projekt „Kultur & Kreativität ohne Grenzen“. Unter diesem Namen organisiert sie seit 2016 zweimal im Monat Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund. In diesen können sie sich auch ohne Worte mit Hilfe von Kunst und Kultur ausdrücken, Freundschaften schließen und voneinander lernen. Die Künstlerin Karin Otto erarbeitete das Konzept, Elke Boné-Leis sicherte die Finanzierung. Viele lokale Künstler übernahmen in den vergangenen Jahren einzelne Workshops, zudem war eine große Schar Betreuerinnen und Betreuer im Einsatz. Elke Boné-Leis bedankte sich für die Anerkennung, aber auch bei ihrem „starken Verein“ und den vielen Menschen, die mit anpackten. Das Projekt sei zunächst auf fünf Jahre angelegt gewesen, doch sie plane schon die Verlängerung.

Preisträgerin Uschi Mettlach kümmert sich seit Jahren um ihre Mitmenschen in Trier-Nord. „Für andere Menschen Nachbarin sein, das zeichnet sie aus“, brachte es Wolfram Leibe auf den Punkt. Seit drei Jahrzehnten engagiert sie sich in der Arbeiterwohlfahrt (AWO), ist seit zwölf Jahren Vorsitzende der Gruppe Trier Nord/Kürenz und Ruwer. In ihrer Freizeit organisiert sie Feste, Fahrten und Kaffeenachmittage für Senioren sowie Straßen- und Nachbarschaftsfeste in der Balthasar-Neumann-Straße. Der Erlös kommt gemeinnützigen Projekten zugute. „Sie macht Menschen glücklich – was gibt es Schöneres?“ fragte Leibe. Uschi Mettlach bedankte sich in einer kurzen Dankesrede bei ihrer Familie, die sie immer unterstützt habe, bei der AWO und bei ihren Bekannten und Freunden.

Auch Preisträger Manfred Wilhelmi leistet einen besonderen Dienst an der Stadtgesellschaft – allerdings sitzt er dabei meist alleine am Schreibtisch. Seit 2005 schreibt er die Stadtchronik für das Kurtrierische Jahrbuch. Dazu fasst er tagtäglich im Lesesaal des Stadtarchivs alle wichtigen Nachrichten aus Politik, sozialem Leben, Kultur und Sport knapp und prägnant zusammen. „Eine große Kunst“, urteilte Wolfram Leibe, „fast genial. Sie geben den Menschen dieser Stadt ein historisches Gedächtnis.“ Daneben findet der Oberstudiendirektor a.D. Zeit für weitere Projekte. 2008 publizierte er einen Artikel über die Lebensmittelversorgung der Trierer im ersten Weltkrieg, 2011 folgte eine Fortsetzung zur Nachkriegszeit. Im selben Jahr organisierte er eine Ausstellung zu „Weinetiketten als Spiegel von Kultur- und Zeitgeschichte“. Sein jüngstes Forschungsobjekt ist die Satirezeitschrift „Der Trierische Kladderadatsch“, die zwischen 1897 und 1912/13 erschien. Auch Manfred Wilhelmi bedankte sich für seine Nominierung und fügte an: „Es gibt viele Menschen, die sehr viel Gutes tun und nicht darüber reden. Dann müssen wir es tun.“

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