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21.08.2018

Das letzte Stück des Ruwer-Radwegs

Luftibld mit dem Verlauf des geplanten neuen Rad- und Gehwegs mit Grünstreifen entlang der Ruwerer Straße
In dem Luftbild ist der geplante neue Rad- und Gehweg mit Grünstreifen entlang der Ruwerer Straße eingezeichnet. Für die sichere Verknüpfung mit dem Radweg am Grüneberg (links) ist der Bau einer Verkehrsinsel geplant .Abbildung: Tiefbauamt
Hermeskeil, Kell am See, Zerf, Sommerau, Waldrach, Kasel – alles Stationen des Ruwertal-Radwegs, der auf der Strecke der 1998 stillgelegten Hochwaldbahn verläuft und auf 48 Kilometern 400 Höhenmeter überwindet. Nur mit dem Anschluss der beliebten Freizeitroute an die Trierer Innenstadt hapert es bisher noch. Der Lückenschluss ist deshalb eines der vordringlichsten Projekte im Radverkehrskonzept.

Zwischen dem Radweg am Grüneberg und dem alten Bahnhof am Ortseingang des Trierer Stadtteils Ruwer gibt es bisher keine gesonderte Radverkehrsführung. Radler müssen hier auf der stark frequentierten Ruwerer Straße fahren, die aus topographischen Gründen an dieser Stelle nicht verbreitert werden kann. Stattdessen soll das parallel verlaufende alte Gleisbett der Hochwaldbahn für eine separate Trasse genutzt werden. Auf dem 780 Meter langen Stück soll ein drei Meter breiter Geh- und Radweg mit Asphaltbelag angelegt werden. Der noch vorhandene Schotter des Gleisbetts kann dabei als Untergrund genutzt werden. Um eine sichere Querung der Ruwerer Straße an der Schnittstelle zum Grüneberg zu ermöglichen, ist eine Verkehrsinsel geplant. Außerdem ist ein neuer Rastplatz vorgesehen.

Das neue Teilstück stellt über den Grüneberg und die Loebstraße sowohl die Verbindung zum Moselradweg Richtung Konz als auch zur Herzogenbuscher Straße in Trier-Nord und weiter zur Innenstadt her. Somit ist der Lückenschluss auch für Pendler aus Ruwer interessant. Über die Moselbrücke bei Pfalzel ist auch ein Transfer zum Kyllradweg möglich.

Wie die gesamte Ruwertalroute soll auch dieser Abschnitt als gemeinsamer Geh- und Radweg ausgewiesen werden. „Eine Benutzungspflicht für Radfahrer besteht jedoch nicht, weil die Trasse in deutlichem Abstand zur Ruwerer Straße verläuft. Die Ruwerer Straße erschließt Gebäude, die über den Radweg nicht erreicht werden können. Daher muss es Radfahrern auch erlaubt sein, die Ruwerer Straße zu benutzen", erklärt Sandra Klein, Verkehrsplanerin im Tiefbauamt.

Die Kosten für das Projekt wurden zum Zeitpunkt des Baubeschlusses im Stadtrat mit 960.000 Euro beziffert, wobei die Landesregierung bereits einen Zuschuss in Höhe von maximal 400.000 Euro bewilligt hat. In den Kosten enthalten ist auch die Schaffung eines neuen Lebensraums für die Mauereidechsen, die sich auf dem alten Schotterbett angesiedelt haben. Der Baubeginn 2019 und die weitere Umsetzung des Projekts muss auf die Schutzzeiten der Amphibien angepasst werden, in denen sie nicht gestört und umgesiedelt werden dürfen. Ein entsprechender Bauzeitenplan befindet sich momentan in der Abstimmung. An den Bauarbeiten sind auch die Stadtwerke mit der Neuverlegung eines Abwasserkanals zum Hauptklärwerk beteiligt.