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05.07.2022

Energieverbrauch senken, Solarenergie nutzen

Klimaschutzkolumne von Matthias Gebauer

(pe) Angesichts der enorm gestiegenen Energiekosten stellt der städtische Klimaschutzmanager Matthias Gebauer in seinem Beitrag für die RaZ-Klimaschutzrubrik die für ihn zentralen beiden Möglichkeiten für eine Reduzierung vor:

Weniger Energiebedarf: Die meiste Energie wird im Winter zum Heizen benötigt, weil es draußen kalt ist. Menschen ziehen sich dann warm an – Pulli, Mantel, Mütze und warme (Hand-)Schuhe. Bei seinem Haus kann man das auch machen: Dämmung und Schwachpunkte gezielt angehen und verbessern. Am einfachsten ist das auf der obersten Geschossdecke – wenn das Dachgeschoss nicht bewohnt wird. Hier kann jeder handwerklich geschickte Hausbesitzer mit wenig Aufwand die Situation verbessern – mit hervorragender Wirtschaftlichkeit und kurzer Amortisation. Bei Wänden und Fenstern ist der Aufwand zwar größer, aber wer heutzutage noch ein neues Dach oder Fassade ohne zusätzliche Dämmarbeiten saniert oder keine hochwertigen Fenster beim Auswechseln einbaut, darf sich später über zu hohe Energiekosten nicht beschweren. Ihm bleiben als letzte Möglichkeit für einen reduzierten Energieverbrauch nur noch der dickere Pulli und abgesenkte Raumtemperaturen.

Solarenergie nutzen: Ein Rest an Energie wird aber auch bei energetisch perfekter Sanierung natürlich noch gebraucht – die Thermodynamik lässt sich nicht ausschalten. Als erstes sollte man versuchen, diesen Bedarf mit möglichst viel kostenloser Sonnenenergie zu decken. Im Zentrum der Diskussionen stand dabei zuletzt fast nur die Photovoltaik, also die Umwandlung von Sonnenenergie in Strom. Diesen selbst erzeugten Strom kann man auch zum Heizen verwenden. Aber dieser „Strom-Umweg“ ist nicht der effizienteste: Physikalisch-technisch ist es eigentlich sinnvoller, aus Sonnenstrahlen direkt Wärme zu gewinnen – in thermischen Solaranlagen.

Aber ein grundsätzliches Problem der Sonnenenergie bleibt: Im Winterhalbjahr, wenn die Energie am dringendsten gebraucht wird, scheint die Sonne nicht oft genug. Um die Sommersonne auch im Winter zu nutzen, braucht es Speicher. Batterien sind bisher völlig ungeeignet: zu teuer und damit zu klein. Wärmespeicher benötigen zwar mehr Platz, sind aber langlebiger und preiswerter. Und bei einem sehr gut gedämmten Haus haben zahlreiche Objekte gezeigt, dass dann die Sonne bis zu 100 Prozent des verbleibenden Bedarfs decken kann – sogenannte Sonnenhäuser (www.sonnenhaus-institut.de). Dieser Weg mit einer guten Dämmung und viel Solar ist zwar anspruchsvoll und nicht billig, aber mit einer „Einmalzahlung“ macht man sich für alle Zeit von den Energiepreisen unabhängig.

Für weitere Informationen und eine Beratung zur privaten Energiewende stehen die städtischen Klimaschutzmanager zur Verfügung, per E-Mail: klimaschutz@trier.de, Telefon: 0651/718-4444

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