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07.12.2021

Mehr Photovoltaik und bessere Dämmung

Die Sporthalle West von außen
Die neuen Turnhallen auf den Bezirkssportanlagen Feyen und Trier-West (Foto) gelten nicht nur wegen des nachhaltigen Baustoffs Holz als Vorzeigeprojekte für den Klimaschutz. Auf den Dächern befinden sich Photovoltaikanlagen, die jährlich jeweils circa 50 Tonnen CO2 einsparen.

Wieviel Strom verbraucht die Stadt und womit wird geheizt? Wie entwickelt sich der Kohlendioxid-Ausstoß? Erstmals seit 2012 liegt jetzt wieder ein Energiebericht für die städtischen Liegenschaften inklusive Schulen und Turnhallen vor. Die Daten zeigen auch, wo es besonders viel Einsparpotenzial gibt.

Letzte Woche beschäftigte sich der Bau-Dezernatsausschuss mit der Erneuerung der Heizzentrale in der Barbara Grundschule. Statt wie bisher Öl und Gas sollen dort in Zukunft in erster Linie Holzhackschnitzel aus dem städtischen Forst als Brennstoff verwendet werden. Um Verbrauchsspitzen abzudecken, sind weitere Heizkessel, die mit Bioerdgas betrieben werden, geplant. Neben der Grundschule versorgt die neue Heizzentrale auch die benachbarte Nelson-Mandela-Realschule. Künftig sollen noch zwei weitere städtische Liegenschaften in Trier-Süd dazu kommen: das Gelände der Feuerwache und das Montessori-Haus. Durch die Verwendung nachhaltiger Rohstoffe und den Nahwärmeverbund kann viel CO2 eingespart werden: Bis zu 167 Tonnen jährlich wurden errechnet.

Es gibt noch viele weitere städtische Gebäude mit einem ähnlich hohen Energiesparpotenzial. Das geht aus dem Energiebericht hervor, den David Lellinger, Klimaschutzmanager im Hochbauamt, in der gleichen Ausschusssitzung vorstellte. Zu den größten „Brocken“ zählen das AVG/MPG, die Berufsbildende Schule Gestaltung und Technik, das Schulzentrum Wolfsberg und das Rathaus am Augustinerhof mit dem Theater. Auch die Hauptfeuerwache am Barbara-Ufer und der Betriebshof in der Löwenbrückener Straße weisen einen überdurchschnittlich hohen Strom- und Heizenergieverbrauch auf. Die anstehenden Großprojekte, die Theatersanierung und der Neubau der Feuerwache, bieten somit wie auch der bereits laufende Umzug des Amts StadtRaum Trier in den Energie- und Technikpark am Grüneberg die Möglichkeit, die Energiekosten und den Kohlendioxidausstoß deutlich zu senken.

Zum weiteren Abbau der hohen Wärmeverbrauchswerte schlägt Lellinger die Aufstellung eines Sanierungsfahrplans vor. „Dabei sollte eine Verbesserung der Dämmung Vorrang vor einer Erneuerung der Heiztechnik haben. Für die Finanzierung muss die Stadt alle Förder- und Zuschussmöglichkeiten ausschöpfen.“ Beim Thema Stromverbrauch setzt Lellinger vor allem auf den Ausbau der Photovoltaik auf den Dächern. Beispielprojekte sind die Solarstromanlagen auf den drei neuen Turnhallen in Feyen, Trier-West und am Mäusheckerweg.
Dezernent Andreas Ludwig sieht in dem Energiebericht, der am Mittwoch auch auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung steht, eine gute Basis, um gezielt Energiesparprojekte und Gebäudesanierungen anzugehen: „Wir wissen jetzt, wo es brennt und wo es den größten Handlungsbedarf gibt. Unser Ziel ist, so schnell wie möglich klimaneutral zu werden, aber es muss auch machbar und bezahlbar sein.“

Von Ralph Kießling