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27.04.2018

Stadtrat und Stadtvorstand zu Gast im Klinikum Mutterhaus

Rudolf  Drautzburg, Leiter der Pflegeabteilung im Klinikum Mutterhaus (Mitte), zeigt einigen Ratsmitgliedern in der zentralen Sterilisationsabteilung eine Box mit den wichtigsten Instrumenten für eine OP. Sie erhält nach dem Verschließen ein Siegel, um ein unbefugtes Öffnen zu verhindern.
Rudolf Drautzburg, Leiter der Pflegeabteilung im Klinikum Mutterhaus (Mitte), zeigt einigen Ratsmitgliedern in der zentralen Sterilisationsabteilung eine Box mit den wichtigsten Instrumenten für eine OP. Sie erhält nach dem Verschließen ein Siegel, um ein unbefugtes Öffnen zu verhindern.

(pe) Zum ersten Mal seit längerer Zeit war eine große Delegation des Stadtrats zusammen mit dem Stadtvorstand wieder bei einem heimischen Unternehmen zu Gast, um sich vor Ort zu informieren. Das Klinikum Mutterhaus ist mit fast 2600 Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber der Stadt. Geschäftsführer Jörg Mehr benannte zwei große Herausforderungen für das Klinikum. Neben der Digitalisierung macht sich auch in der Gesundheitswirtschaft der Fachkräftemangel immer deutlicher bemerkbar. Mehr erläuterte: „Die Situation ist schwieriger als noch vor zwei oder drei Jahren. Um qualifizierte Mitarbeiter nach Trier zu bekommen und hier zu halten, ist ein hochwertiges Umfeld auch in der Stadt sehr wichtig. Zudem sind flankierende Maßnahmen nötig, unter anderem eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.“ Hinzu kommt, dass vereinzelt ausgebildete Fachkräfte wegen der besseren Bezahlung nach Luxemburg wechseln. Mehr berichtete den Ratsmitgliedern sowie OB Wolfram Leibe sowie den Beigeordneten Thomas Schmitt und Andreas Ludwig, dass um etwa 1000 Euro höhere Netto-Löhne keine Seltenheit seien.

Die Mitarbeiterzahl des Klinikums ist durch die Übernahme des früheren Elisabeth-Krankenhauses (heute Klinikum Mutterhaus Nord) und des Ehranger Marienkrankenhauses (heute Klinikum Mutterhaus Ehrang) zum Jahresbeginn 2016 deutlich gestiegen und an allen drei Standorten weiter ausgebaut worden. Seit der Übernahme wurden erhebliche Investitionen getätigt. Allein für das Klinikum Mutterhaus Nord nannte Mehr einen Betrag von rund vier Millionen Euro. Die wirtschaftlichen Synergieeffekte hätten sich vor allem durch die Zusammenlegung von patientenfernen Bereichen, wie etwa die Materialbeschaffung, die Zentralisierung der Sterilgut-aufbereitung und in den administrativen Bereichen, ergeben.

Mit der Integration des Ehranger Klinikums kam Anfang 2016 eine zweite Geburtsstation in den Verbund. Damals arbeitete die Gynäkologie an der Kapazitätsgrenze. Im Klinikum Mutterhaus Mitte wurde 2016 mit 1762 Geburten eine neue Höchstzahl registriert. Ursache war insbesondere das Aus für zahlreiche Geburtskliniken der Region. Seit 2013 wurden die Abteilungen in Saarburg, Gerolstein, Hermeskeil, Zell/Traben-Trarbach, Birkenfeld sowie im früheren Trierer Elisabeth-Krankenhaus geschlossen. Mehr ging bei diesem Thema auf mehrere Nachfragen der Ratsmitglieder ein und erläuterte unter anderem, dass im Klinikum Mutterhaus Mitte die Zahl der Kaiserschnitte etwa bei 40 Prozent der Geburten liege. Diese auf den ersten Blick relativ hohe Zahl hänge damit zusammen, dass die Klinik ein Zentrum zur Versorgung von Frühgeborenen hat. Bei Risikoschwangerschaften ist die Zahl der Kaiserschnitte aus Sicherheitsgründen ziemlich hoch. Insgesamt bewege sich die Gynäkologie in im Klinikum Mutterhaus Mitte mit seinem Anteil der Kaiserschnitte auf einem vergleichbaren Level mit anderen Perinatalzentren.

Nach dem Einleitungsvortrag konnten sich die Gäste in einer Führung von der Leistungsfähigkeit und der hochmodernen Ausrüstung der Klinik überzeugen. Allein in den Jahren 2017/18 werden mehr als acht Millionen Euro in die Ausstattung investiert. Außerdem stehen mehrere Bauprojekte an. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie braucht wegen der stark gestiegenen Fallzahlen einen Erweiterungsbau. Mehr bedankte sich ausdrücklich bei OB Leibe, ohne dessen Unterstützung der Neubau in der Krahnenstraße nicht möglich wäre. Das Klinikum Mutterhaus Mitte hat bei seinen Bauprojekten, darunter neue Parkplätze für Mitarbeiter und Besucher, immer wieder mit der Flächenknappheit an seinen Innenstadtstandorten zu kämpfen. Der Klinikverbund hat derzeit 1006 vollstationäre Betten. Pro Jahr werden rund 42.000 Personen stationär und etwa 90.000 ambulant behandelt.

Hinweis an die Redaktionen: Unter „Downloads“ finden Sie das zur Veröffentlichung freigegebene Foto in hoher Auflösung. Bitte geben Sie als Bildnachweis „Klinikum Mutterhaus“ an.

 

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