Sprungmarken
03.09.2018

Verlässliche Strukturen helfen geflüchteten Kindern

(pe) „Mara tut sich so schwer beim Lernen. Sie wirkt gequält, weint häufig, ist aggressiv gegenüber Mitschülern.“ So schildert Lehrerin Julia Meier das Verhalten eines neunjährigen Mädchens, das aus ihrer Heimat flüchten musste. Die Pädagogin hilft Mara bei der Integration an ihrer Schule und unterstützt zusammen mit Kollegen auch die Mitschüler und Lehrer. „Ich befürchte, dass ihr Verhalten auf eine schwerwiegende psychische Verletzung zurück zu führen ist. Was braucht Mara, was kann ich tun? Was können wir an der Schule tun?“, so Meier.

Bei Fällen wie diesen ist die Gefahr einer Traumatisierung besonders hoch. Die Veranstaltung „Trauma. Lernen! Geflüchtete Kinder und Jugendliche in der Schule“ bot auf Einladung der Bildungskoordination für Neuzugewanderte im Kommunalen Bildungsmanagement und der Ökumenischen Beratungsstelle für Flüchtlinge/Psychosoziales Zentrum der Diakonie und der Caritas Interessenten die Möglichkeit, ihr Fachwissen zur Bewältigung von solchen schwierigen Situationen zu erweitern. Auf dem Programm standen Impulsvorträge der Psychologin Simone Ebner sowie des Traumatherapeuten Tobias Drehsen von der Ökumenischen Beratungsstelle für Flüchtlinge/Psychosoziales Zentrum der Diakonie und der Caritas. „Was Kinder oder Jugendliche als lebensbedrohlich empfinden und welche Erlebnisse tiefe existentielle Ängste auslösen, ist sehr individuell“, berichtete Drehsen.

In der Debatte wurden Fallbeispiele erörtert. Dabei ging es immer wieder um die Frage, was die Akteure im Bildungsbereich tun können, um diesen Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern den bestmöglichen Rahmen zum Lernen zu bieten. „Schule ist ein sicherer Ort. Sie bietet verlässliche Strukturen und Beziehungen. Für Mara können ihre Freundinnen vielleicht auch schon mal ein guter Grund sein, morgens aufzustehen und zur Schule zu wollen“, betonte Ebner.

Archiv

Pressemitteilungen nach Zeitraum filternZeige Artikel von


bis