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15.02.2019

Ausstellung über Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft

(pe) Die Trierer Volkshochschule zeigt vom 26. Februar bis 30. März die Ausstellung „Mauern, Gitter, Stacheldraht“ im Foyer der Stadtbibliothek Palais Walderdorff. Die Eröffnung mit Zeitzeuge Alexander Bauersfeld, der selbst politisch verfolgt wurde, und manche der in der Ausstellung vorgestellten Menschen gekannt hat, beginnt am Dienstag, 26. Februar, 19 Uhr, Raum 5 im Palais Walderdorff.

Die Ausstellung wurde mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur von der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. (UOKG e.V.) erstellt. Auf 17 Tafeln werden unterschiedliche Formen und Anlässe der politischen Verfolgung und Repression in der früheren sowjetischen Besatzungszone und der ehemaligen DDR an Einzelschicksalen aufgezeigt. Die Verschleppung junger Frauen und Mädchen in die Sowjetunion (1944/45) wird ebenso thematisiert wie die politische Verfolgung von Schülerinnen und Schülern oder von Studierenden oder Anhängern jugendlicher Subkulturen.

Die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. (UOKG e.V.), nach eigenen Angaben ein Zu-sammenschluss von über 30 Opferverbänden, Menschenrechtsorganisationen und Aufarbeitungsinitiativen aus dem Osten und Westen Deutschlands, ist in der politischen Diskussion der Erinnerungsarbeit nicht unumstritten. Politisch eher links orientierte Organisationen der Aufarbeitung werfen der UOKG zum Beispiel vor, NS-Täter zu Opfern des Stalinismus zu stilisieren.

Aktuell entzündet sich diese Debatte an einer Podiumsdiskussion in Berlin zum Thema „Paradigmenwechsel in der ostdeutschen Geschichtsaufarbeitung“. Der Leiter der Trierer VHS, Rudolf Fries, erläutert Hintergründe: „Die Volkshochschulen haben die Aufgabe, gerade in der politischen Bildungsarbeit das gesamte Spektrum demokratischen Handelns aufzuzeigen. Deshalb hatten wir in der Vergangenheit die Amadeu-Antonio-Stiftung bei uns im Haus zu Gast und jetzt die UOKG. Beide Organisationen streiten aktuell um die richtige Erinnerungsarbeit in Ostdeutschland. Wer sich dazu eine Meinung bilden möchte, ist eingeladen, die Ausstellung anzuschauen oder bei der Eröffnung mit dem Zeitzeugen zu diskutieren.“

Die Ausstellung kann zu den gewohnten Öffnungszeiten der Stadtbibliothek im Palais Walderdorff besucht werden: Montag/ Dienstag/Freitag, 12 bis 18, Mittwoch, 9 bis 13 Uhr, Donnerstag, 12 bis 19, sowie Samstag, 10 bis 13 Uhr.

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