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18.03.2019

Netzwerk wirbt um Bundesprogramm „Regiopolen für Deutschland“

Die Stadtoberhäupter des Regiopole-Verbunds präsentieren ihre „Berliner Empfehlungen“: Bürgermeister  Steffen Mues aus Siegen, OB Christian Schuchardt (Würzburg), OB Wolfram Leibe aus Trier, Dr. Chris Müller von Wryz-Rekowski, erster Stellvertreter des Rostocker Oberbürgermeisters, Bürgermeister Michael Dreier aus Paderborn sowie Oberbürgermeister Pit Clausen aus Bielefeld (v. r.)
Die Stadtoberhäupter des Regiopole-Verbunds präsentieren ihre „Berliner Empfehlungen“: Bürgermeister Steffen Mues aus Siegen, OB Christian Schuchardt (Würzburg), OB Wolfram Leibe aus Trier, Dr. Chris Müller von Wryz-Rekowski, erster Stellvertreter des Rostocker Oberbürgermeisters, Bürgermeister Michael Dreier aus Paderborn sowie Oberbürgermeister Pit Clausen aus Bielefeld (v. r.)

Auf Einladung von Oberbürgermeister Wolfram Leibe als Vorsitzendem des Deutschen Regiopole-Netzwerks fand am 13. März im Deutschen Bundestag die Veranstaltung „Regiopolen für Deutschland“ statt. Dazu hatte er gemeinsam mit den (Ober)Bürgermeistern des Deutschen Regiopole-Netzwerks alle Bundestagsabgeordneten aus den Partnerstädten eingeladen.

Das Deutsche Regiopole-Netzwerk besteht aktuell aus sieben Städten: Bielefeld, Erfurt, Paderborn, Rostock, Siegen, Trier und Würzburg. Bei Regiopolen handelt es sich um Großstädte ab 100.000 Einwohnern, die abseits von Metropolregionen liegen und für ihre jeweiligen ländlichen und städtischen Verflechtungsräume hochwertige Infrastrukturen zukünftig vorhalten sollen, die es heute nur in Metropolregionen gibt.

Aufgrund der Größe und Lage von Regiopolen bietet es sich an, dort neue Einrichtungen im Sinn von größeren Behörden, Unternehmen, spezialisierten Bildungs-, Gesundheits- und Kultureinrichtungen anzusiedeln und damit die bestehenden Infrastrukturen nicht nur zu erhalten, sondern quantitativ und qualitativ auszubauen. Von einer solchen gezielten Förderung werden auch die Verflechtungsräume der Regiopolen profitieren. Damit könnte letztendlich die Zukunftsfähigkeit ganzer Regionen – häufig ländlich geprägter Räume – weiterentwickelt werden.

Die Oberbürgermeister und Bürgermeister des Deutschen Regiopole-Netzwerks haben nun die Berliner Empfehlungen für ein Bundesprogramm „Regiopolen für Deutschland“ unterzeichnet. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, dass erstmals für Regiopolen ein eigenes Förderprogramm geschaffen wird. Dieses Programm soll eine gezielte Förderung von Regiopolen ermöglichen, vergleichbar mit der seit den 1990er Jahren auf Bundesebene angestoßenen Förderung von Metropolregionen. Regiopolen sollen letztendlich für ihre Bürgerinnen und Bürger bessere Angebote hochwertiger Infrastrukturen schaffen und unterhalten können. Das Deutsche Regiopole-Netzwerk ist der Auffassung, dass die gezielte Förderung von Regiopolen eine der erfolgversprechendsten Antworten auf die zukünftigen Herausforderungen ist.

Oberbürgermeister Leibe sieht die besondere Stärke des Deutschen Regiopole-Netzwerks darin, dass Städte aus mehreren Bundesländern beteiligt sind: „Es gibt viele vergleichbare Projekte, wie ein Theater und Hochschulen, die eine große Bedeutung für das Umland haben, oder die Konversion militärisch genutzter Flächen. Langfristige Erfolge können wir nur gemeinsam erreichen. Die Städte können untereinander von ihren Erfahrungen immer wieder profitieren“.

Leibe zeigte sich erfreut, dass die Abgeordneten überfraktionell „zugesagt haben, für die Regiopolen als Lobbyisten tätig zu werden. Das ist mehr Unterstützung als ich vorher erwartet hatte“. Regiopolen können somit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Teilräumen Deutschlands leisten, eine Diskussion die aktuell eine gleichnamige Kommission unter Vorsitz von Innenminister Horst Seehofer auf Bundesebene führt.

Leibe bedankte sich nach dem Berliner Treffen bei dem Bundestagsabgeordneten Andreas Steier (CDU), der in Abstimmung mit den Abgeordneten der „Trierer Runde“, Dr. Katarina Barley (SPD), Corinna Rüffer (Bündnis 90/Die Grünen) und Katrin Werner (Linke), sowie dem Amt für Stadtentwicklung und Statistik den Termin mit vorbereitet hatte. Für die inhaltliche Vorbereitung des Termins sowie die Geschäftsführung des Netzwerks auf Bundesebene bis 2022 ist das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Trier verantwortlich. Weitergehende Informationen zum Netzwerk können von Dr. Johannes Weinand (Telefon: 0651/718-1120; E-Mail: johannes.weinand@trier.de) oder Sabine Borkam (0651/718-2122; sabine.borkam@trier.de) gegeben werden.

Hintergrund:

Regiopolen sind Großstädte ab 100.000 Einwohner, die abseits von Metropolregionen liegen und für ihr Umland künftig eine hochwertige Infrastruktur vorhalten sollen, die es heute nur in Metropolen gibt. Wegen der Größe und Lage dieser Städte bietet es sich an, dort zum Beispiel größere Behörden, Unternehmen, Bildungs-, Gesundheits- und Kultureinrichtungen anzusiedeln und bestehende Strukturen auszubauen. Regiopolen können nach Einschätzung von OB Leibe einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland leisten. Die Herausforderungen durch den demografischen Wandel, die Globalisierung und die Digitalisierung könnten sonst dazu führen, dass sich die Gegensätze zwischen den Metropolen und zunehmend dünner besiedelten ländlichen Regionen weiter verschärfen.

Das Regiopole-Netzwerk wurde im März 2016 auf Initiative der Hansestadt Rostock und der Stadt Trier gegründet. Mitglieder sind derzeit Rostock, Bielefeld, Erfurt, Paderborn, Siegen, Trier und Würzburg. Die Geschäftsführung des Verbunds liegt bis Ende 2022 beim Trierer Amt für Stadtentwicklung und Statistik.

Die „Berliner Empfehlungen für ein Bundesprogramm Regiopolen“ enthalten noch mehrere weitergehende Zielsetzungen:

  • Regiopolen sind als Innovations- und Wachstumsmotor für ihre jeweiligen Regionen anerkannt.
  • Regiopolen sind als Ankerpunkte zur Stabilisierung und Entwicklung der Daseinsvorsorge in ihren jeweiligen Regionen anerkannt.
  • Die Regiopole ist als zusätzliche Raumkategorie im Rahmen der Bundesraumordnungspolitik sowie der Landes- und Regionalentwicklung mit der Zuweisung von Finanzmitteln und Verortung von Bundesfunktionen verankert und etabliert.
  • Das Netzwerk bildet eine Plattform von Regiopolen in Deutschland, und stärkt deren Identität nach innen und außen.
  • Die nationale und internationale Lobbyarbeit für die Regiopolen wird gebündelt.
  • Die politische Wahrnehmung auf landes-, bundes- und europapolitischer Ebene ist gesichert.

Hinweis an die Redaktionen: Unter „Downloads“ finden Sie das zur Veröffentlichung freigegebene Bild hoher Auflösung. Bitte geben Sie als Bildnachweis „Amt für Stadtentwicklung und Statistik“ der Stadt Trier an.

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