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11.07.2017

Stadt der Brunnen

Die 27 Anlagen in Trier sprudeln dank vergünstigter Strompreise der Stadtwerke

OB Wolfram Leibe (r.) und der technische Vorstand der Stadtwerke, Arndt Müller, vor der Fontäne im Palastgarten.
OB Wolfram Leibe (r.) und der technische Vorstand der Stadtwerke, Arndt Müller, freuen sich über die Fontänen im Palastgarten, für die eine besonders starke Pumpe nötig ist.

Sie sprudeln, sprudeln und sprudeln: Die 27 Brunnen in Trier tragen während des Sommers erheblich zur Aufenthaltsqualität bei. Damit dies auch in Zeiten einer klammen Stadtkasse der Fall ist, kann die Stadt auf die Unterstützung der Stadtwerke Trier (SWT) bauen.

„Als ich 2015 anfing, waren die Brunnen infolge einer Sparmaßnahme abgestellt“, erinnert sich OB Wolfram Leibe an seinen Amtsantritt. Die Brunnen gehören zum freiwilligen Leistungsbereich der Stadt, an dem schnell der Rotstift angesetzt wird, wenn Geld eingespart werden muss. Der neue Stadtchef fand jedoch zügig eine Lösung und holte die SWT mit ins Boot: Durch stark rabattierte Strompreise laufen die Brunnen in Trier und vor allem Kinder freut dies: Können sie sich doch am Wasserrelief auf dem Kornmarkt oder unter den Fontänen im Palastgarten abkühlen. Letztere schießen dank einer besonders starken Pumpe in die Höhe.

Um den technisch einwandfreien Zustand der Brunnen kümmert sich Michael Feiten vom städtischen Grünflächenamt. Er weiß: „Am unkompliziertesten sind die natürlichen Brunnen wie etwa in Tarforst, Filsch und Feyen.“ Komplizierter werde es, wenn eine Pumpentechnik zum Einsatz kommt. „Die Pumpen werden in der Zeit um Ostern eingebaut und laufen dann bis Ende September, Anfang Oktober. Dann werden sie wegen des nahenden Frosts wieder ausgebaut und eingelagert“, erklärt Feiten. Neben dem Ein- und Ausbau der Pumpen müssen die Brunnen auch gesäubert und das Wasser in der Saison einige Male gewechselt werden. Manchmal erwarten die Brunnenwarte dabei auch Überraschungen: So erlaubten sich einige Spaßvögel einen „schäumenden“ Streich und kippten Waschmittel in den Herkulesbrunnen an der Stresemannstraße. Die Folge: Das gesamte Wasser musste abgelassen und der Brunnen gereinigt werden. Gleiches musste auch beim Heuschreckbrunnen gemacht werden, als jemand grüne Lebensmittelfarbe ins Wasser kippte und dieses sich verfärbte. Die reinen Unterhaltungskosten der Brunnen liegen bei rund 45.000 Euro pro Jahr.

Einige Trierer Brunnen blicken auf eine große Historie zurück: Etwa der 1594/95 geschaffene Petrusbrunnen auf dem Hauptmarkt, der zuletzt 2013/14 umfassend mit Unterstützung der Trier-Gesellschaft saniert wurde. Oder der Georgsbrunnen auf dem Kornmarkt, der zu einem der schönsten Rokokobrunnen Deutschlands zählt und 1750/51 erbaut wurde. Auch dieser wurde vor drei Jahren saniert und die Bleiverkleidung im Inneren erneuert. „Blei ist nach wie vor die beste Abdichtung. Wenn sie gut gemacht ist, hält sie 100 Jahre“, weiß Brunnenexperte Feiten. Von den 27 Brunnen in der Stadt laufen derzeit alle – bis auf einen: Das Kriegerdenkmal in Euren ist undicht und muss repariert werden. Doch im August soll dieser Brunnen wieder laufen, versichert Feiten.

 
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