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15.03.2016

"Einer muss nach vorne gehen"

Foto: Elektroauto an der Ladestation Rathaus
Ist die Batterie des Kleinwagens aufgeladen, nutzt OB Wolfram Leibe den umweltfreundlichen Kleinwagen im Stadtverkehr. Bis zu 50 Kilometer weit kann er damit fahren.
Die Elektromobilität (E-Mobilität) wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. OB Wolfram Leibe spricht sich klar für den Ausbau dieser Technologie aus. Mehr noch: Er möchte Trier als Modellstadt der E-Mobilität im ländlichen Raum positionieren.

Zu dem Themenkomplex hat das Amt für Stadtentwicklung und Statistik gemeinsam mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz, IHK und Hwk sowie den Stadtwerken die Tagungsreihe „Trierer Werksta(d)tt Elektromobilität“ organisiert. Die Auftaktveranstaltung vergangene Woche, an der neben Experten auch Kommunalpolitiker, Verwaltungsmitarbeiter und Firmenvertreter teilnahmen, widmete sich der Wirtschaftlichkeit der E-Mobilität. Experten referierten zu Chancen für die Stadt- und Regionalentwicklung sowie zu den technischen Systemen für die E-Mobilität. Auch ein Leitfaden für die wirtschaftliche Umsetzung der E-Mobilität am Beispiel des ÖPNV wurde vorgestellt.

Fahrzeuge nachts aufladen

Gerade in diesem Bereich möchte der OB das Thema voranbringen. Experten hätten ihm versichert, dass die E-Mobilität vor allem für Städte mit 100.000 bis 150.000 Einwohnern von großem Interesse sei. „Zudem werden 60 Prozent des Stroms von den Stadtwerken regenerativ erzeugt“, betonte Leibe in einem Pressegespräch vor der Tagung. Problematisch sei, dass der Strom bislang nicht gespeichert werden könne. Also sei es doch naheliegend, mit diesem nachts Elektrofahrzeuge aufzuladen und ihn so zu nutzen. „Einer muss nach vorne gehen“, hob der OB die Vorreiterrolle Triers hervor und ergänzte: „Wenn wir im öffentlichen Bereich das nicht tun, wer dann?“ Das wirtschaftliche Risiko für die Stadt sei durch Fördermittel sehr begrenzt, versicherte Leibe. Trier sei eine tolle, alte Stadt, gleichzeitig aber auch jung und innovativ, hob der OB hervor und betonte: „Wir brauchen beides.“ Er wolle E-Mobilität in Form von Fahrzeugen sichtbar machen und so auch den Umweltschutz fördern. Langfristig sehe er im Bereich E-Mobilität auch die Entstehung hochwertiger Arbeitsplätze und Betriebe, die sich ansiedeln und Gewerbesteuer zahlen.

Projektvorschläge entwickelt

Professor Johannes Weinand, Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Statistik und Organisator der Auftaktveranstaltung, hob den praxisorientierten Charakter der Tagung hervor: „Akteure mit Ideen kommen zusammen und entwickeln neue Projektvorschläge.“ Entsprechend wurden die Vorträge der Experten in zwei Workshops besprochen und Leitprojekte entworfen, die weiter verfolgt und konkretisiert werden sollen. Erste davon gibt es bereits: 2017 werden bei den Stadtwerken drei Elektrobusse auf ihre technische und wirtschaftliche Einsatzfähigkeit geprüft. Zudem hat die Stadt gemeinsam mit Logistikern aus der Region Trier und Luxemburg ein E-Stadtlogistik-Projekt im Förderprogramm E-Mobilität des Bundesverkehrsministeriums entwickelt. Das 4,2 Millionen Euro umfassende Forschungsprojekt wurde als förderfähig bewertet, die abschließende Bewilligung wird gerade geprüft. In Zusammenhang damit steht der Umbau von Diesel-Lkw auf einen Elektroantrieb durch die Firma Orten in Bernkastel-Kues. Die Nutzlast des E-Lkw ist größer als bei einem vergleichbaren Diesel-Lkw.

Gerhard Thesen, Leiter des städtischen Amts für Wirtschaftsförderung, hob hervor, wie wichtig es sei, kleine und mittlere Unternehmen zu motivieren, sich dem Thema E-Mobilität zu nähern. Aktuell sei die Wirtschaftlichkeit noch nicht für jeden erkennbar.

 
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