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12.09.2017

Innovativ und auf der Suche

Finger auf einer Computertastatur
Dynamisch: Der IT- und Digitalbranche gehört auch in Trier die Zukunft. Foto: Rainer Sturm/pixelio.de
Das vielfältige Portfolio der IT- und Digitalwirtschaft in Trier lernte OB Wolfram Leibe bei seiner jüngsten Besuchstour kennen, die ihn zu den Firmen Click around, Socoto, Concentice und RDTS führte. Deutlich wurde, dass die Unternehmen es in dieser Branche derzeit besonders schwer haben, qualifizierte Fachkräfte an sich zu binden.

Drei alte Hasen und ein Neuling – so lassen sich die vier besuchten Firmen charakterisieren. Click around ist vor allem bekannt durch das Internetportal „Ticket regional“, auf dem Eintrittskarten für Veranstaltungen vertrieben werden. Zum Portfolio zählen daneben die Erstellung von Webseiten und die Vermittlung von Werbung.

Mit 90 Mitarbeitern gehört Socoto zu den größeren Arbeitgebern in Trier. Das Unternehmen bietet IT-Lösungen für Marketingkampagnen, die den gesamten Prozess von der Planung und Budgetierung bis zur crossmedialen Umsetzung abdecken.

Neu im Geschäft ist die Firma Concentice, die auf die Umsetzung von IT-Systemem für Finanzdienstleister spezialisiert ist. Im Innovations- und Gründerzentrum profitiert das Start-Up von einer günstigen Miete und gemeinsamer technischer Infrastruktur.

Die RDTS AG ist bereits seit den 1990er Jahren als inhabergeführte Webagentur im Geschäft. Zu den Schwerpunkten zählen E-Commerce, Webshops und Webhosting.

„Wirtschaft ist mehr als die Herstellung greifbarer Produkte“, so das Fazit von Wolfram Leibe, der von Christiane Luxem, Leiterin der Wirtschaftsförderung im Rathaus, begleitet wurde. „Alle diese Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe Innovationsbereitschaft aus und werden die Zukunft der Trierer Wirtschaft prägen.“

Als größtes Problem bezeichneten die Betriebe den Fachkräftemangel. Die Nachbarschaft zu Luxemburg, wo deutlich höhere Gehälter gezahlt werden, macht ihnen bei der Suche nach Mitarbeitern zu schaffen. Lohnend könnte eine gemeinsame Plattform der Branche sein, mit der Fachkräften und Existenzgründern die Vorteile des Standorts Trier nahegebracht werden. Darunter die hohe Lebensqualität für Familien und die guten Bedingungen für Start-ups im Wissenschaftspark.

Stimmen

Raphael Detemple, RDTS: „Es ist eine wichtige Aufgabe für die Stadt, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit mehr Uni- und Hochschulabsolventen sich für eine Existenzgründung in Trier entscheiden. Eine wichtige Rolle bei der Attraktivitätssteigerung könnte eine gezieltere Kulturförderung spielen.“

Sigrid Schmidt, Socoto: „Für die IT-Branche in Trier würde ich mir eine bessere Sichtbarkeit wünschen: Der Bekanntheitsgrad unserer Firma in der Stadt ist gering, obwohl wir 90 Mitarbeiter beschäftigen und Kunden in China und Südamerika haben. Deshalb finde ich es sehr gut, dass Herr Leibe auf die Unternehmen zugeht.“

Sascha Artz, Concentice: „Ich finde es sehr wichtig, dass man seitens der Stadt versucht, die Probleme und Anliegen der Unternehmen zu verstehen. Momentan ist es für uns sehr schwierig, gut ausgebildete Leute vom Standort Trier zu überzeugen, allein wegen des Gehaltsunterschieds zu Luxemburg.“