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19.11.2019

Schutz in frostigen Nächten

Ohne Zuhause
Gerade im Winter kann es für Obdachlose gefährlich draußen werden. Laut Sozialamt muss in Trier niemand im Freien übernachten, der es nicht möchte. Foto: Pixabay
Wenn die ersten Nächte frostig werden, ist das städtische Sozialamt auch auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen, damit niemand im Freien übernachten muss, der es nicht möchte. Das Sozialamt bittet die Triererinnen und Trierer, aufmerksam zu sein: Wenn Obdachlose sich in einer hilflosen Situation befinden, in kalten Nächten schlafend auf einer Parkbank liegen, stark alkoholisiert sind und sich nicht mehr allein helfen können, sollte niemand sich scheuen, die Feuerwehr (112), die Stadtverwaltung, Amt für Soziales und Wohnen (0651/718-1509), das Ordnungsamt (0651/718-0) oder die Polizei (110) zu informieren.

Seit Jahren hat die Hilfe für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohter Personen in der Stadt Trier einen hohen Stellenwert. Die Stadtverwaltung arbeitet hierbei eng mit den freien Verbänden, dem Brüderkrankenhaus, dem Gesundheitsamt, dem Jobcenter sowie der Polizei zusammen. Das Netzwerk ist bemüht, gerade im Winter eine warme Unterkunft und andere Hilfestellungen zu vermitteln.

Die Situation von Obdachlosen in den Wintermonaten war auch Gegenstand einer Anfrage der Fraktion Die Linke in der vergangenen Ratssitzung: Aus der Beantwortung von Sozialdezernentin Elvira Garbes ging hervor, dass derzeit circa 15 Personen in Trier auf der Straße leben. Übernachtungsangebote würden von ihnen nicht oder nur sporadisch angenommen, berichtete Garbes. Was die Auslastung der Trierer Obdachloseneinrichtungen betrifft, übernachten im Benedikt-Labre-Haus im Winter durchschnittlich bis zu 30 Männer. In den sonstigen Monaten sinkt diese Zahl auf 18 bis 20 Personen.

Im Haltepunkt des Sozialdienstes Katholischer Frauen übernachten im Schnitt fünf bis sechs Frauen. Wie Garbes weiter informierte, werde im Arbeitskreis Obdachlosigkeit aktuell auch über die Aufstellung eines Aufenthaltszeltes und die Einrichtung
eines Kältebusses diskutiert. Grundsätzlich liege das Problem nicht in den fehlenden Angeboten sondern darin, die Menschen zu überzeugen, diese auch anzunehmen, so Garbes.