Es war eine Spielplanvorstellung wie es sie so wohl noch nicht gab: Intendant Manfred Langner und sein Team stellten die Produktionen für die kommende Saison vor, jedoch ohne konkrete Termine dafür zu nennen. Der Grund ist klar: Corona sorgt auch beim Theater für ungewöhnliche Abläufe.
„Die kommende Spielzeit wird wohl als die flexibelste überhaupt in die Geschichte eingehen", brachte es Kulturdezernent Thomas Schmitt bei der Pressekonferenz vergangenen Freitag im Theatergarten auf den Punkt. Nichtsdestotrotz freue er sich auf eine spannende Spielzeit, so Schmitt. Intendant Manfred Langner, der sich nach eigener Aussage in den vergangenen Monaten ausgiebigst mit Hygienekonzepten beschäftigt hat, verdeutlichte, man trage eine hohe Verantwortung für Publikum sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Entsprechend ernst nehme man die Corona-Schutzbestimmungen und entsprechend flexibel wolle man darauf reagieren: „Wir stellen ihnen Plan A vor, haben aber schon Plan B und C im Kopf", so Langner.
In den vergangenen Wochen erarbeitete das Theater einen Spielplan, der unter den aktuell geltenden Hygienevorschriften umsetzbar ist. Da der Plan gegebenenfalls nochmal geändert und Produktionen verschoben werden müssten, gibt es für diese vorerst noch keine konkreten Termine. Das Theater hofft jedoch, diese in den nächsten Wochen festlegen zu können, sodass im August ein Spielzeitheft mit den genauen Daten erscheinen kann. Der Vorverkauf startet am 22. August.
Wie flexibel das Theater agiert, zeigt der Einstieg in die Spielzeit: Hier hatte Langner eigentlich eine große 60er-Jahre Revue vorgesehen. Mit aktuell nur 140 zulässigen Plätzen im Großen Haus wäre das jedoch nur vor relativ kleinem Publikum möglich gewesen. Also plante Langner um: Er steigt nun mit der Komödie „Auf und davon" in die Spielzeit ein. Die Revue „Buntes Republik" wird dann voraussichtlich im Januar zu sehen sein – unter gewohnten Bedingungen wie die Verantwortlichen hoffen. Langners Team, bestehend aus Operndirektor Jean-Claude Berutti, Generalmusikdirektor Jochem Hochstenbach, Ballettdirektor Roberto Scafati und Chordirektor Martin Folz, machte aus der Not eine Tugend und wählte Stücke aus, die unter Corona-Bedingungen realisierbar sind.
Finanziell kann die Pandemie dem Theater bislang wenig anhaben: Wie Dezernent Schmitt mitteilte, werde der Etat voraussichtlich eingehalten. Grund hierfür ist die Entlastung bei den Personalkosten durch das Kurzarbeitergeld, das einem Großteil der Belegschaft gezahlt wird.
Premierenübersicht Spielzeit 2020/21