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09.06.2020

Globus soll an der Monaiser Straße angesiedelt werden

Das Luftbild zeigt neben dem Standort des künftigen Globus SB-Warenhauses auch die vorgesehene Verkehrserschließung
Das Luftbild zeigt neben dem Standort des künftigen Globus SB-Warenhauses auch die vorgesehene Verkehrserschließung. Die Anbindung an die B 49 einschließlich des Kreisverkehrs muss noch gebaut werden. Abbildung: Amt für Bodenmanagement und Geo-Information/Stadtplanungsamt

Wichtige Weichenstellung für ein Großprojekt: Nach intensiver Prüfung durch interne und externe Experten schlägt der Stadtvorstand vor, das Globus SB-Warenhaus auf einem insgesamt rund 15 Hektar großen Gelände an der Monaiser Straße anzusiedeln, das noch Platz bietet für weitere Niederlassungen. Der Investor ist mit diesem Vorschlag einverstanden, über den der Stadtrat am 30. Juni abschließend entscheiden soll.

Wie Baudezernent Andreas Ludwig in einer Pressekonferenz mitteilte, spricht für das Gelände in Zewen, das sich gegen 15 andere Vorschläge durchsetzte, unter anderem die Möglichkeit einer direkten Erschließung über die B 49, die fußläufige Erreichbarkeit eines geplanten Bahnhaltepunktes der Westtrasse sowie die Nähe zu bestehenden Einzel-handelsunternehmen, darunter Baby One, der Möbeldiscounter Poco und das Einrich-tungshaus Ehrmann.

Das derzeit überwiegend landwirtschaftlich genutzte Grundstück gehört zu zwei Dritteln der Stadt. Mit den anderen Eigentümern strebt man eine zügige Einigung an. Um zu verhindern, dass Teile des Geländes an Dritte weiterverkauft werden, hatte der Stadtrat am 26. Mai eine Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht beschlossen, die drei Tage später in Kraft trat.

Auf dem zweiten Platz in dem Experten-Ranking, bei dem neben der Einzelhandels- und Stadtentwicklung die Themen Verkehr und Umwelt eine zentrale Rolle spielten, landete ein Gelände an der Niederkircher Straße in der Nähe der Sektkellerei Schloss Wachenheim. Dieses Grundstück soll aber nach Aussage von Ludwig auch längerfristig gewerblichen und handwerklichen Betrieben vorbehalten bleiben. Zudem biete es weniger Gestaltungs-spielräume als das Gelände an der Monaiser Straße.

Andere Grundstücke, wie zum Beispiel an der Eltzstraße in Pfalzel oder der Real-Markt in Euren, waren in der nach einem Stadtratsbeschluss vom April 2019 laufenden Prüfung recht schnell ausgeschieden, weil sie zu klein sind. Das Messeparkgelände als weitere Option wurde verworfen, weil es dafür keinen praktikablen Alternativstandort gibt. Die Firma Globus hatte 2017 vorsorglich ein rund 6,1 Hektar großes Grundstück an der Niederkircher Straße für sein neues Projekt gekauft. Ludwig kann sich jetzt für die Realisierung des Projektes an der Monaiser Straße einen Grundstückstausch vorstellen.

Erschließung über neuen Kreisverkehr

Das Gelände an der Monaiser Straße hat eine Bruttogröße von etwa 15 Hektar, von der noch Verkehrs- und Erschließungsflächen abzuziehen sind. Es bietet nach Aussage des Baudezernenten die Möglichkeit, neben Globus weitere Betriebe anzusiedeln und damit die Chance, den aktuellen Mangel an Gewerbeflächen und damit verbundenen Steuereinnahmen zumindest etwas abzumildern. Die Erschließung ist über einen von der B 49 abzweigenden Kreisverkehr angedacht.

Die grundsätzliche Zustimmung des Stadtvorstands zu der seit 2016 intensiv diskutierten Globus-Ansiedlung begründete Ludwig unter anderem damit, dass das vorgesehene Angebot mit Lebensmittel-Schwerpunkt für den Trierer Einzelhandel insgesamt verträglich sei. Das Projekt sei zudem mittelfristig positiv für die Stadtentwicklung, weil es einen „Zentralitätsgewinn“ für den Standort Trier bedeute und mehr Kunden von auswärts angelockt würden.

Der Beschluss des Stadtrats, der in einer Sitzung des Bauausschusses am 17. Juni vorbereitet wird, ist verbunden mit einer Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts, das eine Einzelfallprüfung für Betriebe dieser Größenordnung vorsieht. Wenn der Stadtrat grünes Licht gibt, dauern die weiteren noch erforderlichen Planungen etwa anderthalb bis zwei Jahre. Den für den Start des Globus-Marktes diskutierten Termin im Oktober 2023 hält Ludwig für „sehr, sehr sportlich“ und geht eher von einer Eröffnung im Herbst 2024 aus. Für die reine Bauzeit des SB-Warenhauses sind etwa zwölf bis 15 Monate veranschlagt.

Die Firma Globus aus dem saarländischen St. Wendel freut sich, so Stefan Ewerling, Leiter Expansion und Standortplanung, „dass die Stadtverwaltung die Vorzüge eines Globus-Marktes für die Stadt Trier sieht“ und hofft nun auf die Zustimmung des Stadtrats. Bei der Stadtverwaltung bedanke man sich für die „kooperative und vertrauensvolle Zu-sammenarbeit“. Globus will in dem neuen Markt Arbeits- und Ausbildungsplätze für mehr als 350 Menschen in 15 Berufsgruppen schaffen.

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