Rudolf Fries ist als Chef des Bildungs- und Medienzentrums auch für die Bibliothek verantwortlich und benennt eine zentrale Herausforderung: Vor allem aus Platzgründen und wegen der wachsenden Nutzung digitaler Angebote kommen rund 96.000 Bücher und CDs auf den Prüfstand. Dabei geht es um eine Reduzierung und Umsortierung des Bestands: Fries macht den Handlungsbedarf an einem Beispiel deutlich: „Wenn ich mich für das Thema Fahrrad interessiere, die schönsten Touren an der Mosel, aber auch technische oder gesundheitliche Fragen, bin ich derzeit auf vier Etagen unterwegs." Seine Kollegin Iris Gesellchen ergänzt: „Diese Umstellung ist aber nur schrittweise möglich, denn wir müssen die rund 96.000 Medien einzeln in die Hand nehmen."
Jugendbuchtag Ende Mai
Um die Nutzerzahlen dauerhaft stabil zu halten, richtet die Bibliothek ihren Fokus vor allem auf Kinder und Jugendliche. Unerwartete Unterstützung erhielt die Bibliothek vom Jugendparlament, das mehrere konkrete Verbesserungsvorschläge unterbreitete, darunter ein Leitsystem zu den Altersbeschränkungen, das die Orientierung erleichtert, oder ein Wunschbriefkasten. Zudem ist für Ende Mai ein Jugendbuchtag geplant.
Neben einem attraktiven Bestand setzt die Bibliothek vor allem darauf, durch eine Aufwertung und Verschönerung der Räume als Treffpunkt zum Schmökern in neuen Kinderbüchern, aber auch für das gemeinsame Erledigen von Hausaufgaben noch attraktiver zu werden. Bei der Modernisierung ist die Kinderbuchabteilung zuerst an der Reihe. Die legendäre Holzlok wurde bereits dank eines „Trier aktiv im Team"-Projekts erneuert.
Außerdem haben Innenarchitektur-Studierende der Hochschule Trier zwölf Vorschläge zur Modernisierung der Räume vorgelegt. Um junge Familien für die Bibliothek zu gewinnen, spielen Veranstaltungen in der Kinderbuchabteilung eine zentrale Rolle, darunter das Bilderbuchkino. Bei den Kinderveranstaltungen insgesamt wurde im Dezember 2018 der 1000. Besucher gezählt. Bei den digitalen Angeboten, darunter die landesweite Onleihe von E-Books, hat sich die Beratung bewährt. Die regelmäßige Sprechstunde ist nur ein Beispiel. Zudem wurden neue Spielekonsolen mit jugendgerechten Angeboten angeschafft. Das ist nach Einschätzung von Fries ein Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe: Diese Angebote können auch Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien zu moderaten Preisen nutzen.
Zahlen 2018
Petra Lohse