Zuerst feiern, dann ins Museum

In knapp zwei Wochen ist es soweit: Die große Landesausstellung zum 200. Geburtstag des in Trier geborenen Philosophen Karl Marx wird am 5. Mai eröffnet. Dazu gehört auch ein Bürgerfest auf dem Simeonstiftplatz. Details hierzu erläuterte OB Wolfram Leibe bei einer Pressekonferenz am Montag.

Bevor Trier und die Welt die Marx-Ausstellung im Stadtmuseum und Rheinischen Landesmuseum begutachten können, lädt die Stadt am 5. Mai, 13.30 Uhr, zur Einstimmung auf das Marx-Jubiläumsjahr, zu einem Bürgerfest auf den Simeonstiftplatz ein. OB Wolfram Leibe dazu: „Bei diesem Bürgerfest geht es darum, Marx in die Stadt zu holen und wir freuen uns über jeden Bürger, der zu dem Fest kommt." Geplant ist ein musikalisches Rahmenprogramm, bei dem unter anderem der Liedermacher Andreas Sittmann und ein Ensemble der Universität aus Triers chinesischer Partnerstadt Xiamen auftreten. Für Kinder bietet die Museumspädagogik ein Kreativatelier zu Marx an.

Vor dem Bürgerfest wird die Statue des berühmten Trierer Sohnes, ein Geschenk der Volksrepublik China, um 11.30 Uhr enthüllt. Zu diesem Termin haben sich hochrangige Gäste angekündigt: Mit dabei sind die regionale Bundestagsabgeordnete und Bundesjustizministerin Katarina Barley, die gerade gewählte Bundesvorsitzende der SPD, Andrea Nahles, und Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Von chinesischer Seite haben sich neben einer Delegation aus Xiamen auch Shi Mingde, Botschafter in Berlin, Guo Weimin, Vizeminister des Informationsbüros des Staatsrates, und der Künstler und Schöpfer der Statue, Wu Weishan, angekündigt. Zudem reisen zahlreiche weitere chinesische Delegationen nach Trier, um bei der Eröffnung der Ausstellung und der Enthüllung der Statue dabei zu sein.

Wie Ordnungsdezernent Thomas Schmitt mitteilte, sind zwei große Demonstrationen zum Start der Ausstellung angekündigt: Während ein „Karl-Marx-Bündnis" eine Pro-Marx-Demo plant, hat die AfD zu einem Schweigemarsch aufgerufen, um ihre Kritik kundzutun. Durch zeitlich versetzte Starttermine treffen die beiden Demonstrationszüge, bei denen insgesamt bis zu 900 Teilnehmer erwartet werden, nicht aufeinander. Schmitt betonte: „Jede Veranstaltung kommt zu ihrem Recht. Es ist keine einfache Herausforderung, aber wir werden sie meistern." Polizeidirektor Ralf Krämer sprach von einer „nicht alltäglichen Einsatzlage". Die Polizei arbeite eng mit Stadt und Feuerwehr zusammen, damit alle Veranstaltungen am ersten Maiwochenende ohne Störungen über die Bühne gehen.