Sprungmarken
11.05.2021

Ziel unstrittig, der Weg nicht

Am Beispiel der Tessenowstraße zeigt diese Fotomontage die Beschilderung für eine Tempo 30-Zone.
Am Beispiel der Tessenowstraße zeigt diese Fotomontage des Ortsbeirats die Beschilderung für eine Tempo 30-Zone.

Der Ortsbeirat Heiligkreuz will Verkehrssicherheit groß schreiben und hat daher in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit ein Tempo 30- Konzept für den gesamten Stadtteil gefordert sowie einen Angebotsstreifen für Fahrradfahrer in der Tessenowstraße und dem Karlsweg. Von der verlangten flächendeckenden Tempobeschränkung soll es nur eine Ausnahme geben.

Auf den Hauptverkehrsstraßen Richtung Innenstadt, Mariahof und Feyen/Weismark darf dann noch, so der einhellige Wunsch, weiter maximal 50 gefahren werden. Die SPD- Gruppe hatte den Antrag „Verkehrsberuhigter Stadtteil Heiligkreuz" eingebracht. Sprecher Klaus Wagner betonte: „Ich erwarte mir mehr Rücksicht und Sicherheit im Straßenverkehr." Über das Ziel des Antrags herrscht Konsens. Dissens und eine ausgiebige Diskussion gab es allerdings über den Weg dorthin. Die SPD argumentierte mit der Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Steigerung der Wohnqualität.

Dagegen erklärte die stellvertretende Ortsvorsteherin Mechthild Schneiders (Bündnis 90/Die Grünen): „Planungen für ein verkehrsberuhigtes Heiligkreuz liegen bereits vor, im Mobilitätskonzept (Moko) Trier 2025, das der Stadtrat 2013 beschlossen hat." Daher forderten Grüne und CDU in ihrem Änderungsantrag die MoKo- Umsetzung. Es beinhalte die flächendeckende Ausweisung von Tempo 30 für den gesamten Stadtteil Heiligkreuz. „Dies umzusetzen, ist reines Verwaltungshandeln", heißt es in dem Änderungsantrag. Um die Einhaltung der Höchtsgeschwindigkeit zu gewährleisten, sei eine regelmäßige Überwachung nötig.

Das wollte die SPD ebenfalls nicht mittragen: Wagner sprach sich gegen „permanente Polizeipräsenz" aus und betonte: „Stattdessen sollten wir den Verkehrsteilnehmern zunächst einmal zutrauen, dass sie sich aus Einsicht und Überzeugung an die Regeln halten." Dagegen besteht Einigkeit darin, bereits verkehrsberuhigte Bereiche zu erhalten.

Trotz unterschiedlicher Auffassungen appellierten Schneiders und Jörg Kämper (CDU) mehrmals, einen Antrag aller Gruppierungen im Ortsbeirat zu verabschieden, konnten sich aber nicht durchsetzen, da die SPD ihren Antrag aus dem Januar zur Abstimmung bringen wollte. Elf der 14 Ortsbeiratsmitglieder stimmten schließlich dem geänderten Antrag zu.

Mehr Sicherheit forderte der Ortsbeirat auch für Radfahrer. Schon im November 2019 hatte er auf Antrag der SPD einen Radfahrstreifen in der Tessenowstraße und im Karlsweg befürwortet. Doch wegen der Straßenbreite und der dort entlangfahrenden Busse seien, so das Amt StadtRaum, nur Rad-Angebotsstreifen möglich. Der Ortsbeirat kritisierte diese Einschätzung: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dort Busse begegnen, sei äußerst gering. Er forderte einen einseitigen Radstreifen berghoch, da dieser mit 1,50 Meter etwas breiter sei als beidseitige Ausweisungen.