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07.05.2013

Wohngebiet nimmt Gestalt an

An der momentan noch von Erdaushub „verschütteten“ Gustave-Eiffel-Straße entstehen die ersten Einfamilienhäuser. Im Hintergrund rechts ist das Gebäude „Castelnau 1“ zu erkennen.
An der momentan noch von Erdaushub „verschütteten“ Gustave-Eiffel-Straße entstehen die ersten Einfamilienhäuser. Im Hintergrund rechts ist das Gebäude „Castelnau 1“ zu erkennen.
Die Umwandlung der Kaserne Castelnau in ein Wohngebiet mit Nahversorgung, Grünzug und Kita macht Fortschritte. Während im ersten Bauabschnitt abgerissen, saniert und gebaut wird, hat der Stadtrat für die Hangterrassen am Mattheiser Wald jetzt die Offenlegung des Bebauungsplans beschlossen.

Schuttberge, Baugruben und jede Menge Kräne und Bagger: Auf Triers größter Baustelle im Stadtteil Feyen sieht es noch nicht sehr wohnlich aus. Doch wenn alles nach Plan läuft, dann werden die ersten Familien zu Weihnachten ihre neuen Häuser an der Gustave-Eiffel-Straße, dem früheren Exerzierplatz der Kaserne, beziehen. „Der lange Winter hat uns zu schaffen gemacht. Wir haben deshalb zum Teil samstags gearbeitet und liegen jetzt wieder ganz gut im Zeitplan“, beschreibt Jan Eitel, Geschäftsführer des Projektentwicklers EGP, die Situation.

Das Grundstück für das Einzelhandelszentrum ist baureif und verkauft, zu den künftigen Mietern zählt voraussichtlich ein Edekamarkt mit vollem Lebensmittelsortiment. Sehr erleichtert ist Eitel, dass für das lang gezogene  Gebäude „Castelnau 1“, das die EGP für rund zwölf Millionen Euro saniert, bereits 80 Prozent der Wohnungen verkauft sind. Hier wird zur Zeit die Tiefgarage ausgehoben und der Einbau von Aufzügen vorbereitet. Die markante Turmuhr dieses Gebäudes musste bei den Umbauarbeiten entfernt werden, kann aber später an anderer Stelle eventuell wieder verwendet werden. Für die direkt an „Castelnau 1“ angrenzende Ladenzeile werden noch Mieter gesucht. „In diesem Teil des Nahversorgungsgebiets wollen wir möglichst inhabergeführte Geschäfte aus der Region, vielleicht eine Apotheke, einen Optiker oder einen Blumenladen, ansiedeln“, erklärt Eitel.

Die obere und mittlere Hangterrasse sind die exklusivsten Wohnlagen des Gebiets und bieten einen weiten Blick ins Moseltal. Der Bebauungsplan (BF 14) sieht hier frei stehende Einfamilienhäuser vor. Auf der unteren Terrasse sind Reihenhäuser geplant.

Im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange hatte der Behindertenbeirat kritisiert, dass im BF 14 keine Flächen für sozialen Wohnungsbau vorgesehen sind. Anja Reinermann-Matatko (Grüne) griff diesen Aspekt im Stadtrat auf und beantragte für ihre Fraktion eine entsprechende Ergänzung des Bebauungsplans. Mit den Grünen stimmten nur die Linksfraktion und ein FWG-Ratsmitglied für den Antrag, der somit abgelehnt wurde. Beim Schlussvotum über die Offenlegung enthielten sich die Grünen der Stimme. Jan Eitel wies die Kritik im Gespräch mit der Rathaus Zeitung zurück. Bereits im ersten Bauabschnitt habe sich die EGP verpflichtet, für Mehrfamilienhäuser an der Orli-Torgau-Straße einen 25-Prozent-Anteil von gefördertem Wohnungsbau mit Mietobergrenze einzuplanen. Entscheidend sei jetzt, dass die von der Landesregierung angekündigten neuen Förderrichtlinien für den Wohnungsbau in Kraft treten.