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17.09.2013

Wo-wie-wann wird die Stadt erneuert?

Ein großes Projekt im Ehranger Fördergebiet ist der mittlerweile begonnene Neubau der Kita St. Peter. Abbildung: Baueins Architekten Kaiserslautern
Ein großes Projekt im Ehranger Fördergebiet ist der mittlerweile begonnene Neubau der Kita St. Peter. Abbildung: Baueins Architekten Kaiserslautern
In den nächsten fünf Jahren wird das Rathaus Städtebaufördermittel vor allem in den Gebieten Trier- Ehrang, -West und -Nord einsetzen. Der Stadtrat hat den Planungsrahmen zum Einsatz von Mitteln aus dem Stadterneuerungsprogramm fortgeschrieben und zukünftige Schwerpunkte festgesetzt.

In Absprache mit dem Innenministerium als Zuschussgeber fließen danach einmalig und abschließend in diesem Jahr 550.000 Euro für Trier-Nord/Beutelweg  sowie jährlich von 2012 bis 2016 für Ehrang 500.000 Euro und 800.000 Euro für Trier-West/Gneisenaustraße.

Die Aufnahme neuer Programmgebiete ist dabei nur möglich, wenn bestehende Projekte abgeschlossen sind. So wird das zukünftige Stadtumbaugebiet (STU) Trier-West erst aufgenommen mit dem förderrechtlichen Abschluss der Soziale Stadt-Maßnahme Trier-Nord. Mit dem geplanten Abschluss des Sanierungsgebiets Eh-rang im Jahr 2016 wird ein verstärktes Engagement in Trier-West möglich. Abgeschlossen sind inzwischen die Sanierungsgebiete Petrisberg, Jakob- und Walramsneustraße, Weberbach und Zuckerberg. Die Sanierungsmaßnahme Aul-/Matthiasstraße mit der Erweiterung der Medardstraße soll bald fertiggestellt werden.

Der vom Rat beschlossene Planungsrahmen bestimmt die Aufteilung der Städtebaufördermittel auf die Maßnahmen und dient der Planungssicherheit in den Programmgebieten. Das Land gewährt die Mittel nur, wenn die öffentlichen Investitionen auch private Investitionen nach sich ziehen. Die Prioritäten wurden im Wesentlichen nach folgenden Leitlinien gesetzt: Nachhaltigkeit der räumlichen Entwicklung, Innenentwicklung vor Außenentwicklung und ressourcenschonender Umgang mit Grund und Boden.

Trier-Nord

Seit 2008 sind die baulichen Maßnahmen im Bereich Soziale StadtNord überwiegend abgeschlossen. Bisher wurden 7,3 Millionen Euro investiert. Mit der Generalsanierung des Bürgerhauses Nord, dem Ausbau im Bereich Ambrosius-/Thyrsusstraße, diversen Wohnumfeldverbesserungen sowie dem Bau neuer Spielplätze wurden bereits wesentliche, das Umfeld prägende Maßnahmen umgesetzt.

Die Maßnahme wird letztmalig mit einer Schlussrate von 550.000 Euro unterstützt. Die noch verfügbaren Restmittel von 220.000 Euro sollen bis zum Jahr 2015 in die Umgestaltung des Umfeldes von Bürgerhaus, Grundschule und Verwaltungsgebäude Thyrsusstraße fließen.

Trier-West

Die städtebauliche Erneuerung des Gneisenauberings ist das Schlüsselprojekt für den Bereich Trier-West.  Die Soccerhalle Don Bosco konnte 2010 eingeweiht werden, mit der Sanierung der Wohnsiedlung Schankenbungert wurde im gleichen Jahr begonnen. 2012 wurden mit der Generalsanierung von zwei Kasernenblöcken und deren Umnutzung als Verwaltungsgebäude (Jobcenter Trier-Stadt) und Haus des Jugendrechts zwei weitere Großprojekte abgeschlossen. Die bisherigen Investitionen belaufen sich auf rund 7,7 Millionen Euro.

Aus früheren Bewilligungen sind für Trier-West noch rund 1,2 Millionen Euro abrufbar, so dass 2013 insgesamt 1,3 Millionen Euro verfügbar sind. Das Ministerium plant eine jährliche Unterstützung mit 800.000 Euro  Fördermitteln, die schwerpunktmäßig der Umnutzung des Gebäudes Gneisenaustraße 33 bis 37 in ein Studentenwohnheim dienen sollen.

Ehrang

Im Stadtteil Ehrang wurden bisher rund neun Millionen Euro investiert. Mit der Fertigstellung des Bürgerhauses,  verschiedenen Ordnungs- und Modernisierungsmaßnahmen und dem Freiräumen des Mühlengeländes sind wesentliche Vorhaben des Planungsrahmens 2008 abgeschlossen worden. Die wichtigsten Maßnahmen für das Gebiet Ehrang im Zeitraum 2013 bis 2018 sind der Bau der B 422  neu mit den weiteren Umsetzungen im Mühlengelände und der Bau der Kita St. Peter. Weitere Maßnahmen zur Erschließung und Gestaltung wie der Ausbau der Oberstraße sind eingeplant. Der Programmbereich Ehrang wird 2014 und 2015 mit jeweils 500.000 Euro unterstützt. Einnahmen aus Grundstücksverkäufen werden zur Deckung der Ausgaben im Sanierungsgebiet verwendet.

Stadtumbau

Das Förderprogramm Stadtumbau hat die Aufwertung des gesamten Stadtteils Trier-West in den nächsten Jahren zum Ziel. Vor allem die Brachflächenaktivierung ist die zentrale Aufgabe für die städtische Entwicklung. Mit hoher Priorität wird die Revitalisierung der großen zusammenhängenden Flächen zur Deckung des hohen Bedarfs an neuen Wohnungen angestrebt. Weitere Ziele: Verkehrsentlastung Luxemburger- und Eurener Straße durch eine neue Trasse; Verbesserung der ÖV-Verbindungen insbesondere der Bahnstrecke/Radwegenetz; insgesamt 49 Einzelprojekte.

Die Umsetzung braucht einen langen Atem und soll in den nächsten 15 bis 20 Jahren erfolgen. Bisher sind 40.000 Euro in die vorbereitenden Untersuchungen geflossen, ein integriertes Entwicklungskonzept liegt vor. Der Antrag auf Aufnahme in das Förderprogramm 2014 soll in diesem Jahr gestellt werden. Bei einer Laufzeit von maximal 15 Jahren und einer angestrebten jährlichen Förderung in Höhe von 525.000 Euro liegt der Finanzierungsrahmen hier bei insgesamt rund 27 Millionen Euro öffentlicher Mittel. Die Planer gehen davon aus, dass die öffentliche Förderung und die angestrebten Maßnahmen private Investitionen in Höhe von rund 166 Millionen Euro nach sich ziehen werden.