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17.09.2019

Wirtschaftsförderer gehen neue Wege

Christiane Luxem
Christiane Luxem

Das erste grenzüberschreitende Tri-Lux BarCamp findet am 20./21. September statt. Die Teilnehmer kommen in einer offenen Workshop-Atmosphäre auf dem Gestaltungscampus der Hochschule Trier zusammen. Das BarCamp ist das erste Netzwerk-Event unter dem Dach des Digital Hubs Region Trier und kam unter anderem auf Initiative der Wirtschaftsförderung zustande. Deren Chefin Christiane Luxem erläutert Details im Interview mit der Rathaus Zeitung (RaZ).

RaZ: Warum engagiert sich die Wirtschaftsförderung zusammen mit weiteren Partnern für dieses Projekt?

Christiane Luxem: Uns ist das wichtig, weil wir ein Bindeglied sind zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Wir wollen Unternehmen neue, innovative Projekte vorstellen.

Wie entstand die Idee und was sind die wichtigsten Vorteile?

Wir starten immer wieder innovative Formate und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht, zum Beispiel bei unserem Start-up-Camp. Das ermutigt uns, das neue BarCamp auszuprobieren. Der grenzüberschreitende Ansatz ist logisch: Wir sind in der Großregion verwurzelt, haben jeden Tag circa 10.000 Pendler nach Luxemburg. Daher konnten wir direkt die luxemburgische Handwerkskammer und die Stadt Luxemburg mit an Bord holen.

Was unterscheidet ein BarCamp von einer herkömmlichen Tagung?

Es wird immer wieder gesagt, dass ein BarCamp eine Un-Konferenz ist. Es gibt keine Redner, die ihre Vorträge vor Zuhörern halten. Alle Teilnehmer sind gleich, agieren auf Augenhöhe und werden nicht mit vorgefertigten Themen konfrontiert. Vorher können Interessierte zwar Anregungen einspielen, aber zu Beginn des BarCamps wird entschieden, ob sie behandelt werden. Man weiß erst vor Ort, wohin die Reise geht. Die Teilnehmer entscheiden, wo sie mitarbeiten, ob sie den ganzen Tag dabei bleiben oder zwischendurch wechseln.

Was sind die wichtigsten Ziele?

Das BarCamp selbst ist das Ziel. Man kann natürlich weitere Ziele verfolgen, wie den Wissensaustausch in der Digitalbranche oder gemeinsame Projekte. Wenn auf eine Fragestellung Akteure verschiedener Bereiche schauen, erhalten Firmen oder Start-ups oft ganz neue Impulse und Perspektiven. Sie müssen nicht immer alles selbst noch einmal neu erfinden.

Was war ihnen bei der Vorbereitung des BarCamps besonders wichtig?

Wir haben versucht, eine große Bandbreite an kompetenten Menschen zusammenzutrommeln, weil die Digitalisierung alle Branchen betrifft. Der Einzelhandel, die Gesundheitswirtschaft, Dienstleistungen und das Handwerk prägen als große Branchen den Trierer Arbeitsmarkt. Wir haben versucht, aus diesen Bereichen Vertreter zu gewinnen, die Einführungen halten, aber auch als Moderator und Netzwerker zur Verfügung stehen.

Wie sieht bisher das Feedback aus?

Wir haben schon gut 140 Anmeldungen. Manche Anfragen kommen noch in den letzten Tagen, andere Interessenten entscheiden sich spontan.

Wie soll der Prozess nach dem BarCamp fortgesetzt und in bestehende Strukturen integriert werden?

Wir haben mit den Luxemburgern vereinbart, 2020 dort ein weiteres BarCamp stattfinden zu lassen. Zudem gibt es Anknüpfungspunkte an unsere Förderprojekte für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Wir können bald, auch dank des BarCamps, sehr viel genauer die Herausforderungen sehen. Hier kommt später dann auch der Digital Hub ins Spiel.

Das Gespräch führte Petra Lohse