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14.02.2012

Wertvolle Rarität gerettet

Willi Decku (l.) und Dr. Detlev Steimers (r.) vom Rotary-Club Trier und Professor Michael Embach, Leiter der Stadtbibliothek, präsentieren die restaurierte „Summa theologica“.
Willi Decku (l.) und Dr. Detlev Steimers (r.) vom Rotary-Club Trier und Professor Michael Embach, Leiter der Stadtbibliothek, präsentieren die restaurierte „Summa theologica“.
Eine Ausgabe des ersten von vier Bänden der „Summa theologica“, einer Bibel des Erzbischofs von Florenz und später heilig gesprochenen Antonius Florentinus, konnte dank einer großzügigen Spende des Rotary-Clubs Trier restauriert und dem Leiter der Stadtbibliothek, Professor Michael Embach, übergeben werden. Der Rotary-Club Trier hatte schon vorher einige Buchpatenschaften übernommen.

Ein Buch, bei dem die Innenseiten des Einbandes wertvoller sind als der Inhalt, ist eher selten. Bei der Bibel, die sich jetzt frisch restauriert wieder im Besitz der Stadtbibliothek befindet, ist das so. Damit sich der mit Leder bezogene Einband aus Holz nicht verzieht, hatte man im Mittelalter die Innenseiten mit Resten vorhandenen Originalschriften auf Pergament beklebt. Somit hatte man einen Gegenzug zum schweren Material. Bei der damals in einer Auflage von 200 Exemplaren gedruckten „Summa theologica“, benutzte man dazu Teile alter karolinischer Handschriften. Diese Original-Fragmente machen den Band zu einer besonderen Rarität unter den alten Büchern aus der Epoche Gutenbergs.

Bei der Restaurierung entdeckte man auch einen aufschlussreichen Druckervermerk. Hersteller war 1479 demnach die Buchdruckerei Koberger in Nürnberg, die damals schon rund 100 Mitarbeiter an 20 Druckpressen beschäftigte. Nürnberg war zur damaligen Zeit das Zentrum für Kunst, Kultur und Kapital.

Vizepräsident Dr. Detlev Steimers betonte bei der Übergabe, dass es  eine „angenehme Pflicht und Ehre“ für die Trierer Rotarier sei, wertvolles Kulturgut für die Stadt zu erhalten. Embach bedankte sich für die Spende und verwies darauf, dass die Trierer Stadtbibliothek über die meisten mittelalterlichen Schriften in Deutschland verfügt und bei den alten Beständen führend sei.