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24.04.2012

Weichenstellung im Sommer

Die ehrenamtlichen Helfer im Seniorenbüro treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Letzten Mittwoch erläuterte Achim Lorenz (hinten Mitte) Angebote des DRK für ältere Menschen.
Die ehrenamtlichen Helfer im Seniorenbüro treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Letzten Mittwoch erläuterte Achim Lorenz (hinten Mitte) Angebote des DRK für ältere Menschen.
Möglichst im Sommer soll die Vorentscheidung fallen, nach welchem Verfahren der derzeit diskutierte Seniorenbeirat als Interessenvertretung der älteren Mitbürger besetzt werden könnte. Das betonte Beigeordnete Angelika Birk nach der Debatte im Sozialdezernatsausschuss. Es gibt zwei Alternativen: eine Direktwahl durch die entsprechende Bevölkerungsgruppe, wie beim Jugendparlament, oder die Bestätigung einer Bewerberliste im Stadtrat. Dieses Modell wurde beim Beirat der Menschen mit Behinderung praktiziert. Weitgehende Einigkeit zwischen den Fraktionen herrschte in der Einschätzung, den seit 1978 bestehenden Seniorenrat mit seinem Büro im Turm Jerusalem in die neuen Strukturen einzubinden.

Vor Beginn der Diskussion erläuterte Manfred Hoffmann, stellvertretender Vorsitzender des Seniorenratsvereins und Leiter des Büros, die Geschichte und die Arbeitsschwerpunkte. Ziel der Gründer war, Organisationen, die mit älteren Bürgern Kontakt haben, miteinander ins Gespräch zu bringen, um Probleme gemeinsam zu lösen. Die später beschlossene Umwandlung in einen eingetragenen Verein erschwert aber nach Aussage Hoffmanns eine Interessenvertretung älterer Menschen gegenüber dem Rathaus, dem Stadtrat und seinen Ausschüssen. Diese Aufgabe könnte der künftige Beirat übernehmen. Heute hat der Seniorenrat rund 40 Mitglieder und einen fünfköpfigen Vorstand. Er ist parteipolitisch und konfessionell neutral. Das Gremium erhält einen städtischen Betriebskostenzuschuss von 31 000 Euro für sein Büro. Dort meldeten sich 2011 mehr als 1700 Ratsuchende telefonisch oder persönlich.

Der Seniorenrat begrüßt nach Aussage von Hoffmann die geplante Einrichtung eines Seniorenbeirates und verspricht sich davon mehr Gehör für die ältere Generation. Sie wird in Trier auf rund 25.000 Personen geschätzt. Ein Antrags- und Rederecht im Stadtrat und in den Ausschüssen könnte ihre Situation verbessern. Große Zustimmung fand der Vorschlag, dass das Seniorenbüro die Geschäftsführung des Beirats übernimmt und die Sitzungen vorbereitet.

Hintergrund der Ausschussdebatte war ein Ratsbeschluss vom 31. Januar. Damals wurde ein SPD-Antrag abgelehnt, kurzfristig einen Seniorenbeirat  einzurichten. Gleichzeitig wurde der Ausschuss beauftragt, den Vorschlag im Detail zu prüfen.