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17.12.2013

Wehmut und Stolz zum Abschied

Foto: Gruppenbild der JuPa-Mitglieder
Die Mitglieder des ersten Trierer Jugendparlaments trafen sich im Rathaussaal zu ihrer letzten Sitzung.

Bedeuten weniger Formalien eine größere Beteiligung? In der letzten Sitzung des amtierenden Trierer Jugendparlaments (JuPa) diskutierten die Mitglieder nach der geringen Bewerberzahl und den zahlreichen, nicht zugelassenen Kandidaten für das neue JuPa kontrovers über eine Vereinfachung des Bewerbungsverfahrens.

Von 34 Bewerbungen nur 22 zugelassen: Viele der JuPa-Kandidaten scheiterten in diesem Jahr an den Formalien. Diese sind wie bei den „Großen“ an Form und Frist der Wahlordnung und an das Kommunalwahlgesetz gebunden. „Der Vorstand möchte das Kandidatendesaster bereinigen und anregen, die Hürden niedriger zu legen“, so der Vorsitzende Louis-Philipp Lang. Vor allem die zehn Unterstützerunterschriften seien ein Problem gewesen.

Allerdings sei auch das JuPa wegen der hohen Zahl von fast 70 Kandidaten beim ersten Mal nicht auf die Idee gekommen, die Bewerbung zu vereinfachen, so Lang. Die Unterstützer müssen in Trier wohnen und in der gleichen Altersgruppe zwischen zehn und 13 oder zwischen 14 und 17 Jahren sein. Bürgermeisterin und Jugenddezernentin Angelika Birk befürwortete eine Änderung: „Mir hat es in der Seele weh getan, wie viele wir aussortieren mussten.“ Es wurde beschlossen, beim Stadtvorstand anzuregen, dass Kandidaten ihre Unterschriften bei allen Wahlberechtigten sammeln könnten.

Nach hitzig geführter Diskussion und mehreren Änderungsanträgen wurden eine Anpassung der Altersklassen und der Größe des JuPa abgelehnt. Darin hatten die Antragsteller Lang und Peter Wollscheid gefordert, das aktive Wahlrecht auf zehn bis 19-Jährige auszuweiten, das passive auf zwölf bis 17-Jährige einzuschränken. Zudem sollte das JuPa auf 30 Mitglieder erweitert werden. „Kinder sollten so früh wie möglich an Politik herangeführt werden. Viele von uns waren zwölf oder jünger bei der Wahl und sind mit am aktivsten. Jüngere erhöhen die Bandbreite der Meinungen genauso wie Ältere“, begründete die stellvertretende Vorsitzende Nina Regenhardt ihr Nein zum Antrag.

Dem neuen JuPa gaben die Mitglieder weitere Ideen mit auf den Weg: Um die Austauschmöglichkeiten mit anderen Jugendvertretungen zu verbessern, beschlossen die Jung- Parlamentarier einstimmig, ein Vernetzungstreffen einzuführen. Zudem wird künftig eine JuPa-Ehrennadel an engagierte junge Menschen vergeben. Im Stadtvorstand wird ein Antrag zu innenstadtweitem kostenfreiem Wlan für mobile Endgeräte sowie einem Leitsystem für den Tourismus und Geschäfte zur Beratung eingebracht.

Wehmut und Stolz empfinde er, so Lang: „Wir haben mehr Projekte umgesetzt als es sich der Stadtrat hätte ausmalen können und dabei selber viel gelernt und uns weiterentwickelt.“ Zum Abschluss bedankte sich Birk bei den Nachwuchspolitikern. „Das JuPa war mit seinen Stellungnahmen eine Bereicherung. Die Debatten finden auf einem hohen Niveau statt, da kann der Stadtrat ruhig zuhören.“ Sie erwähnte Projekte wie das Tischtennisturnier und die ernsthaft geführte Diskussion um Weiberfastnacht. Als Anerkennung erhielten die Mitglieder eine Urkunde und ein kleines Präsent.