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07.08.2012

Vielfältige Chancen in der freien Wirtschaft

Damian Backes (links) hat am 1. August seine dreijährige Ausbildung im Grünflächenamt begonnen. Ausbilder Markus Schell beobachtet ihn beim Heckenschnitt mit der Motorsäge.
Damian Backes (links) hat am 1. August seine dreijährige Ausbildung im Grünflächenamt begonnen. Ausbilder Markus Schell beobachtet ihn beim Heckenschnitt mit der Motorsäge.
Mit derzeit drei Nachwuchsgärtnern bildet das städtischen Grünflächenamt weit über den eigenen Bedarf hinaus aus. Fast alle Lehrlinge haben bislang eine Stelle in der freien Wirtschaft gefunden. „Durch unsere solide und vielfältige Ausbildung bieten wir ihnen eine Chance, den nicht immer ganz einfachen Start in das Berufsleben zu schaffen“, betont Leiter Franz Kalck.

Das Grünflächenamt qualifiziert Lehrlinge mit dem Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau. Andere Ausbildungsbetriebe setzen ihren Schwerpunkt bei Zierpflanzen. Dank der vielfältigen Zuständigkeiten des städtischen Amts ist das Arbeitsspektrum deutlicher breiter als in vielen Unternehmen, die sich spezialisiert haben, um im Wettbewerb zu bestehen.

Auf dem Programm stehen neben der Pflanzung und Pflege von Bäumen, Sträuchern und Blumen unter anderem Unterhaltungsarbeiten auf den Friedhöfen, der Bau von einer Stützmauer, eines hölzernen Rankgitters oder eines Wegs in einem Garten, aber auch die Instandsetzung von Kinderspielplätzen oder Teichufern. „Unsere Auszubildenden lernen die gesamten Abläufe kennen, von der Planskizze, über die Kostenkalkulation bis zur Umsetzung mit verschiedenem Arbeitsgerät“, so Kalck.

Zusatzprüfung nach einem Jahr

Der theoretische Teil der Gärtnerlehrer findet in der Trierer Berufsschule sowie  drei Wochen lang an der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik in Bad Kreuznach statt. Die dreijährige Ausbildung mit Zwischenprüfung nach dem ersten Drittel wird abgerundet durch Zusatzlehrgänge, die sich unter anderem mit der Vermessung, der Dach- und Fassadenbegrünung sowie der Bedienung von Motorsägen und weiteren Geräten befassen. Die Qualität der städtischen Ausbildung belegen nach Einschätzung von Kalck auch mehrere regionale Spitzenplätze bei den Examen.

Jeder Lehrling führt ein umfangreiches Berichtsbuch, um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden. In dem Ordner ist die Arbeit jedes Tages genau dokumentiert. Diese Aufzeichnungen, die zudem Bewertungen sowie Details zu den Zusatzlehrgängen enthalten, werden vom Ausbilder geprüft und gegebenenfalls korrigiert. Ergänzend müssen die Lehrlinge Fachberichte schreiben. Dank der umfangreichen Dokumentation kann Ausbildungsleiter Markus Schell auch sehr schnell sehen, wenn auf der Zielgerade ein Arbeitsgebiet nicht in der Praxis erprobt wurde oder noch ein Speziallehrgang fehlt.

Pro Jahr gehen rund 30 bis 40 Bewerbungen für eine Gärtnerausbildung im Rathaus ein. Etwa 15 Kandidaten werden zu einem zweistufigen Auswahlverfahren eingeladen. Neben einem Test zur Allgemeinbildung, der mit Bewerbern anderer Ausbildungsberufe absolviert wird, müssen die Kandidaten erstes gärtnerisches Grundwissen nachweisen. Acht bis neun Interessenten werden dann zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Amtsleiter Franz Kalck ist mit dem Niveau der derzeitigen Azubis sehr zufrieden. Bis auf wenige Ausnahmen seien auch die Erfahrungen der letzten Jahre durchweg positiv. Bewerber benötigen einen guten Hauptschulabschluss, handwerkliches Geschick, körperliche Fitness, Spaß an Teamarbeit und müssen bereit sein, öfters auch einmal bei Regen und Kälte draußen zu arbeiten.

Der 16-jährige Damian Backes hat gerade erst mit der Lehre begonnen, kennt aber einige Abläufe schon aus einem zweiwöchigen Praktikum. Für die Verantwortlichen im Grünflächenamt ist das eine gute Möglichkeit, Interessenten im Arbeitsalltag zu erleben und sich ein fundiertes Urteil zu bilden. Die ersten Erfahrungen von Damian Backes sind positiv. Für ihn sind die große Vielfalt und die abwechslungsreichen Arbeitsgebiete der städtischen Gärtner besonders interessant.

Hospizgarten gestaltet

Der zwei Jahre ältere Oliver Kolz aus Büdlich kennt die grünen Berufe schon durch seinen Vater, der Forstarbeiter ist. „Ich habe schon immer gerne draußen im Garten oder im Wald gearbeitet“, betont der Azubi. Er interessiert sich besonders für die Pflege von Bäumen und Hecken. Im Abschlussexamen müssen die Gärtnerlehrlinge in der Bewältigung einer praktischen Aufgabe ihr Können unter Beweis stellen. Trierer Nachwuchsgärtner vom Grünflächenamt und aus weiteren Betrieben verschönerten in diesem Rahmen bereits mehrfach den Garten rund um das Hospizhaus an der Ostallee.
 
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