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04.11.2014

Viele Kapellen und eine Nase

Die Markuskapelle
Die Generalsanierung der Kapelle auf dem Markusberg wurde von der Trier-Gesellschaft mit einem vierstelligen Zuschuss unterstützt.
100 Denkmalschutzprojekte in 30 Jahren: Auf diese Zwischenbilanz kann die Trier-Gesellschaft durchaus stolz sein. Als Dokumentation des vielfältigen Engagements des Vereins ist jetzt der Bildband „Von Null auf Hundert“ erschienen.

Metall und Glas prägen die Fassade des Hauses Karl-Marx-Straße 43, das aufgrund dieser Materialien aus den benachbarten Sandsteingebäuden heraussticht. Das „eiserne Haus“ war eine Idee des Schlossermeisters Johann Wehlen, der sich am Stil der Pariser Weltausstellung orientierte und damit Ende des 19. Jahrhunderts voll im Trend lag. Ihre heute wieder leuchtende grüne Farbe und das fast makellose Erscheinungsbild verdankt die gusseiserne Fassade auch dem Einsatz der Trier-Gesellschaft, die sich 1994 mit einem Zuschuss von 10.000 Mark an der Wiederherstellung beteiligte.

Insgesamt sind es inzwischen 100 Sanierungen und Restaurierungen, die die Trier Gesellschaft in 32 Jahren initiiert und unterstützt hat. Rund 1,45 Millionen Euro an privaten Spenden und Mitgliedsbeiträgen wurden dabei „umgesetzt“. Grund genug für eine Zwischenbilanz, die unter dem Titel „Von null auf hundert“  mit Texten von Cordula Fischer und Fotos von Josef Tietzen, Roland Morgen und anderen im Verlag Michael Weyand erschienen ist. Der Band kann zugleich als Nachschlagewerk für Trierer Baudenkmäler aus allen Epochen der 2030-jährigen Stadtgeschichte verwendet werden, denn das Engagement des Vereins erstreckt sich auf fast alle Stadtteile und reicht von Kirchen und Kapellen über Bastionen, Bauernhäuser und Burgen bis zur Orgel des Max-Planck-Gymnasiums.

Die großen Projekte der letzten Jahre – Frankenturm (Zuschuss: 340.000 Euro), Balduinsbrunnen (210.000 Euro) und Petrusbrunnen (50.000 Euro) – nehmen in der Edition ebenso viel Raum ein wie die Geschichte der neuen Nase für das Franz-Weißebach-Relief im Palastgarten, die der Trier-Gesellschaft 150 Mark wert war. Es zeigt sich, dass sich die Gesellschaft um den Erhalt vieler alter Gebäude verdient gemacht hat, die in keinem Reiseführer stehen, für das Stadtbild aber ebenso prägend sind wie Porta, Dom und Kaiserthermen. „Trier braucht dieses bürgerschaftliche Engagement, denn die öffentliche Hand wäre völlig überfordert, wenn sie die unter Denkmalschutz stehenden Bauwerke alleine sanieren müsste“, unterstreicht OB Klaus Jensen in seinem Gastbeitrag.kig

  • Cordula Fischer, Von Null auf Hundert. 100 Projekte der Trier-Gesellschaft, Verlag Michael Weyand, ISBN: 978-3-942 429-13-9.

 
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