Sprungmarken
29.01.2019

Unglückliche Liebe und Horror hautnah

Promo Grand Guignol
„Grand Guignol – The Dark Carnival“ entführt die Zuschauer in die Welt eines dunklen Gruselkabinetts. Foto: Petra Güth
Eine berühmte Oper und ein gruseliges Schauspiel mit Laiendarstellern des Bürgertheaters – das bietet das Theater Trier Anfang Februar. In der Oper „Madama Butterfly" von Giacomo Puccini, die am Samstag, 2. Februar, 19.30 Uhr, Premiere im Großen Haus feiert, geht es um den amerikanischen Marineleutnant Pinkerton, der während eines längeren Aufenthaltes in Japan eine Ehe mit der Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly, eingeht. Was für ihn kaum mehr als ein Zeitvertreib ist, bedeutet für sie die große Liebe. Nachdem er wieder in die USA zurückgekehrt ist, wartet sie jahrelang mit ihrem Kind auf seine Rückkehr. Als es endlich so weit ist, erkennt Butterfly den wahren Umstand seines Besuches: Er und seine amerikanische Frau Kate sind gekommen, um ihr Kind mitzunehmen und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.

Puccinis „Madama Butterfly" gehört zu den beliebtesten Opern. Darin klingen viele Themen an, die heute noch aktuell sind und es prallen zwei unterschiedliche Vorstellungen von Liebe und Treue aufeinander, die dieses Werk so menschlich machen. Die erzwungene Öffnung Japans Mitte des 19. Jahrhunderts erweckte in Europa eine grenzenlose Faszination für das fernöstliche Land. Auch Puccini zeigte großes Interesse an dieser fremdartigen Kultur, studierte japanische Bräuche, Zeremonien und Musiktraditionen. In dem Schauspiel „Madame Butterfly" fand er den idealen Stoff für seine Oper.

Als Butterfly konnte für die Aufführung am Theater Trier die chinesische Sopranistin Siheng Yi gewonnen werden, die die Partie bereits gesungen hat. Der junge russische Tenor Vadim Babichuk, der seit 2016 im „Young Artists Program" des Bolschoi-Theaters gefördert wird, übernimmt die Partie des Pinkerton. Die Aufführung erfolgt in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

Gruselig wird es einen Tag später, am Sonntag, 3. Februar, 20 Uhr, wenn die Laiendarsteller des Bürgertheaters das Publikum bei „Grand Guignol – The Dark Carnival" in die Welt eines dunklen Gruselkabinetts entführen. Der Jahrmarkt kommt in die Stadt und bringt allerlei Horror mit: Was verbirgt das Ehepaar Irmgard und Clodvig, Besitzer der Geisterbahn? Was treibt das Instagram-It-Girl Regina Spektor zwischen all den Freakshows? Und was verbergen die Schausteller im Hintergrund? Der Tod lauert bei diesem Jahrmarkt hinter allen Ecken und lockt mit sündigen Angeboten.

„The Dark Carnival" macht mit den Mitteln des „Grand Guignol", dem französischen Horrortheater um die Jahrhundertwende, die Freaks des amerikanischen Jahrmarkts zu den unheimlichen Helden eines Theaterabends. Die Produktion ist außerdem am 5., 8. und 13. Februar, jeweils 20 Uhr im Studio, zu sehen.