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16.04.2013

Unerschütterlicher Lebensmut

Horst Erasmy, Ortsvorsteher in Trier-West/Pallien, und Bürgermeisterin Angelika Birk gratulieren Margarete Petry. Neben einem Blumenstrauß überreichen sie Glückwunschschreiben von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und OB Klaus Jensen sowie ein Geldgeschenk.
Horst Erasmy, Ortsvorsteher in Trier-West/Pallien, und Bürgermeisterin Angelika Birk gratulieren Margarete Petry. Neben einem Blumenstrauß überreichen sie Glückwunschschreiben von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und OB Klaus Jensen sowie ein Geldgeschenk.
Großes Fest im Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder: Die seit einem Jahr dort lebende Margarete Petry wurde am Sonntag bei guter Gesundheit 100 Jahre alt. Die Jubilarin wohnte vorher im Martinerfeld in Pallien und zog dort mit ihrem 1984 verstorbenen Ehemann Matthias vier Söhne und eine Tochter groß. Das Ehepaar hatte 1937 geheiratet. Bürgermeisterin Angelika Birk und Trier-Wests Ortsvorsteher Horst Erasmy staunten wie zahlreiche weitere Gratulanten, wie fit und agil die Jubilarin ist. Die zierliche Frau ist noch gut zu Fuß und begrüßte die Gäste persönlich auf der Terrasse des Seniorenzentrums. Am ersten wirklich warmen Tag des Jahres fand ein Teil der Geburtstagsfeier draußen statt.

Noch vor wenigen Jahren fuhr die Jubilarin mit ihrer Tochter Roswitha zum Urlaub nach Südfrankreich. Bis heute ist Margarete Petry am aktuellen Geschehen interessiert, liest gerne Zeitung und fragte Bürgermeisterin Birk direkt nach dem Überreichen der offiziellen Glückwunschbriefe, wie sie die Dankesschreiben aufsetzten könne. Nach dem Geheimnis ihres langen Lebens gefragt, antwortet sie: „Der liebe Gott hat es so gewollt.“

Einer ihrer Söhne hebt ihre Bescheidenheit in einem arbeitsamen Leben mit großem Einsatz für die Familie hervor. Für ihre Tochter ist besonders bemerkenswert, dass sie sich auch in schweren Zeiten nicht unterkriegen ließ. Als Petrys Ehemann im Zweiten Weltkrieg als Mechaniker zu den
Junkers-Flugzeugwerken in Dessau dienstverpflichtet wurde, wurde sie bei Angriffen auf die Stadt evakuiert und flüchtete später mit zwei kleinen Kindern vor den russischen Truppen. Von den vielen schrecklichen Erlebnissen dieser Zeit hat sie ihren Kindern später oft erzählt. Nach dem Krieg zog die wiedervereinigte Familie nach Trier-West und Petrys Ehemann betrieb einen Fahrradladen. Zur Familie gehören heute außerdem jeweils zehn Enkel und Urenkel.

Mit dem Umzug in das Seniorenzentrum hat sich ein Kreis geschlossen, denn in jungen Jahren wohnte Margarete Petry in der Nachbarschaft in der Bruchhausenstraße 2. Zu den Gratulanten beim 100. Geburtstag gehörten auch Mitglieder des Kirchenchors und des Gesangvereins Pallien, bei denen die Jubilarin viele Jahre aktives Mitglied war. Das Singen war neben der Arbeit im eigenen Garten eines der liebsten Hobbys von Margarete Petry. Mitglieder beider Chöre brachten der Hundertjährigen ein Ständchen.