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05.03.2013

Turbulente Zeiten souverän gemeistert

Heinz Onnertz nahm seinen Abschied als RegAb-Vorsteher.
Heinz Onnertz nahm seinen Abschied als RegAb-Vorsteher.
Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Regionale Abfallwirtschaft (RegAb) wählte den Bernkastel-Wittlicher Landrat Gregor Eibes zu ihrem neuen Vorsteher. Er ist Nachfolger von Heinz Onnertz, dessen siebenjährige Amtszeit am 31. März endet. RegAb-Geschäftsführer Max Monzel listete die vielfältigen Verdienste des künftigen Ruheständlers auf und hob unter anderem die gesunkenen Entsorgungskosten hervor.
 
Dezent grau ist der neue Rucksack, den Landrat Onnertz mit anderen Wanderutensilien zum Abschied von Monzel erhielt. „Bei seinen künftigen Freizeitbeschäftigungen soll möglichst gar kein Gedanke an das politische Geschäft aufkommen“, begründete der Geschäftsführer die Farbauswahl. Der 63-jährige Onnertz, der seine rheinische Heimat nicht verhehlt, hat seinen Humor nicht verloren und kommentiert seinen Rücktritt trotz aller Wehmut mit den Worten: „Es gibt auch ein Leben vor dem Tod.“

Als Onnertz 2006 das Amt übernahm, war es im Verband bei weitem nicht so ruhig wie heute. Kurz vorher war beschlossen worden, die Abfallbehandlungsanlage der heutigen RegEnt GmbH aus der Insolvenzmasse der Firma Herhof zu übernehmen und selbst fertig zu bauen. Über 20 Firmen sollten in zwei Jahren aus der Bauruine eine funktionierende Abfallbehandlungsanlage schaffen.

Im Mai 2007 ging sie erstmals in Betrieb. Im RegAb-Gebiet (Stadt Trier, Kreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifelkreis und Eifelkreis Bitburg-Prüm) wurde hörbar aufgeatmet. Denn kurzfristig war durch die Herhof-Insolvenz ein Entsorgungsnotstand entstanden, den die Kunden teuer bezahlen mussten. Seit Onnertz’ Amtsantritt sanken die Entsorgungskosten im A.R.T.-Gebiet von 243 auf 123 Euro brutto pro Tonne einschließlich Transport. Die Investitionen in die Anlage amortisieren sich so schnell, dass sie bereits in zwei Jahren abgeschrieben und die Darlehen bezahlt sein werden.
 
Onnertz ist nach Einschätzung des neuen Vorstehers Eibes viel zu bescheiden, um sich diesen Erfolg auf seine Fahnen zu schreiben. Mutig habe er in einer Zeit das Ehrenamt übernommen, in der andere Politiker vielleicht bei einem Misslingen des Projekts um ihre Karriere gefürchtet hätten.

In den Verbandsversammlungen habe er sowohl die Sachfragen aber auch die Menschen, die die Arbeit machen und die, die von den politischen Entscheidungen betroffen sind, respektvoll im Auge behalten. Geschäftsführer Monzel habe er Vertrauen geschenkt und ihm Freiraum für seine Arbeit gegeben. „Deshalb ist die Gebührenentwicklung ein Ergebnis guter Teamarbeit in Zeiten einer allgemeinen Entwicklung auf dem Energiemarkt, die wir erkannten und die uns zugute kam“, begründet Onnertz die günstigen Preise. „Wer Onnertz kennt, weiß, dass es dem früheren Richter in der neuen Zeit nicht langweilig wird und er frohgemut zu neuen Zielen aufbrechen wird“, ergänzte Monzel.

Mit Gregor Eibes wurde ein erfahrener Vertreter aus den Reihen der Verbandsversammlung zum Nachfolger gewählt. Der Verwaltungswirt ist seit Mai 2011 Landrat des Kreises Bernkastel-Wittlich.