Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Regionale Abfallwirtschaft
(RegAb) wählte den Bernkastel-Wittlicher Landrat Gregor Eibes zu ihrem
neuen Vorsteher. Er ist Nachfolger von Heinz Onnertz, dessen
siebenjährige Amtszeit am 31. März endet. RegAb-Geschäftsführer Max
Monzel listete die vielfältigen Verdienste des künftigen Ruheständlers
auf und hob unter anderem die gesunkenen Entsorgungskosten hervor.
Dezent grau ist der neue Rucksack, den Landrat Onnertz mit anderen
Wanderutensilien zum Abschied von Monzel erhielt. „Bei seinen künftigen
Freizeitbeschäftigungen soll möglichst gar kein Gedanke an das
politische Geschäft aufkommen“, begründete der Geschäftsführer die
Farbauswahl. Der 63-jährige Onnertz, der seine rheinische Heimat nicht
verhehlt, hat seinen Humor nicht verloren und kommentiert seinen
Rücktritt trotz aller Wehmut mit den Worten: „Es gibt auch ein Leben vor
dem Tod.“
Als Onnertz 2006 das Amt übernahm, war es im Verband bei weitem nicht so
ruhig wie heute. Kurz vorher war beschlossen worden, die
Abfallbehandlungsanlage der heutigen RegEnt GmbH aus der Insolvenzmasse
der Firma Herhof zu übernehmen und selbst fertig zu bauen. Über 20
Firmen sollten in zwei Jahren aus der Bauruine eine funktionierende
Abfallbehandlungsanlage schaffen.
Im Mai 2007 ging sie erstmals in Betrieb. Im RegAb-Gebiet (Stadt Trier,
Kreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifelkreis und
Eifelkreis Bitburg-Prüm) wurde hörbar aufgeatmet. Denn kurzfristig war
durch die Herhof-Insolvenz ein Entsorgungsnotstand entstanden, den die
Kunden teuer bezahlen mussten. Seit Onnertz’ Amtsantritt sanken die
Entsorgungskosten im A.R.T.-Gebiet von 243 auf 123 Euro brutto pro Tonne
einschließlich Transport. Die Investitionen in die Anlage amortisieren
sich so schnell, dass sie bereits in zwei Jahren abgeschrieben und die
Darlehen bezahlt sein werden.
Onnertz ist nach Einschätzung des neuen Vorstehers Eibes viel zu
bescheiden, um sich diesen Erfolg auf seine Fahnen zu schreiben. Mutig
habe er in einer Zeit das Ehrenamt übernommen, in der andere Politiker
vielleicht bei einem Misslingen des Projekts um ihre Karriere gefürchtet
hätten.
In den Verbandsversammlungen habe er sowohl die Sachfragen aber auch die
Menschen, die die Arbeit machen und die, die von den politischen
Entscheidungen betroffen sind, respektvoll im Auge behalten.
Geschäftsführer Monzel habe er Vertrauen geschenkt und ihm Freiraum für
seine Arbeit gegeben. „Deshalb ist die Gebührenentwicklung ein Ergebnis
guter Teamarbeit in Zeiten einer allgemeinen Entwicklung auf dem
Energiemarkt, die wir erkannten und die uns zugute kam“, begründet
Onnertz die günstigen Preise. „Wer Onnertz kennt, weiß, dass es dem
früheren Richter in der neuen Zeit nicht langweilig wird und er
frohgemut zu neuen Zielen aufbrechen wird“, ergänzte Monzel.
Mit Gregor Eibes wurde ein erfahrener Vertreter aus den Reihen der
Verbandsversammlung zum Nachfolger gewählt. Der Verwaltungswirt ist seit
Mai 2011 Landrat des Kreises Bernkastel-Wittlich.