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10.11.2020

Trier rüstet sich für hohe Fallzahlen

Eine Pflegerin zieht sich im Corona-Gemeinschaftskrankenhaus blaue Schutzkleidung über.
Eine Pflegerin zieht sich im Corona-Gemeinschaftskrankenhaus Schutzkleidung über. Aktuell steht dort ausreichend Pflegepersonal zur Verfügung, das je nach der Belegung angepasst wird.

Angesichts steigender Infektionszahlen und der Zunahme intensivpflichtiger Covid-Patienten haben die Verantwortlichen der beiden Trierer Krankenhäuser beschlossen, die Intensivstation im Corona-Gemeinschaftskrankenhaus ab Dienstag, 10. November, wieder zu öffnen. Zudem soll im Messepark erneut eine Fieberambulanz eingerichtet werden.

Wie bereits im Frühjahr werden Covid- Patienten der Stadt Trier und des Einzugsgebiets, die stationär behandelt werden müssen, wieder gemeinsam durch Ärzte und Fachpflegende aus dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder sowie des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen betreut. Dr. Christian Sprenger, medizinischer Geschäftsführer des Mutterhauses, erklärt: „Ziel ist es, in Vorbereitung auf eine zu erwartende größere Zahl von Covid-Patienten sowie zunehmender Anfragen sowohl aus der Versorgungsregion als auch den Grenzgebieten die reguläre Patientenversorgung an den Hauptstandorten der beiden Krankenhäuser weitestgehend sicherzustellen und die Patientenströme weitestgehend zu trennen.“ Dies werde allerdings zu Einschränkungen im Routineprogramm sowie in der sonstigen Patientenversorgung führen, damit ausreichend Personal für die zusätzlichen Intensivbetten zur Verfügung steht.

Effektive Medikamente

Christian Weiskopf, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier, ergänzt: „Auf Basis der sehr positiven Erfahrungen aus dem Frühjahr können wir durch die gemeinsame Betreuung eine bessere Patientenversorgung für Corona-Patienten und für die übrigen Patienten sicherstellen. Die gemeinsame Versorgung an einem Standort dient auch dem Schutz der Mitarbeitenden in beiden Krankenhäusern.“

Im Unterschied zum März/April stehen heute mehr Beatmungsgeräte und ausreichend Schutzmaterialien zur Verfügung. Auf der Intensivstation gibt es 21 Betten – zwölf Pflegefachkräfte und drei Ärzte kümmern sich bei voller Belegung in drei Schichten um die Patienten.

Die beiden Klinikverantwortlichen betonen: „Wir haben viele Erkenntnisse über die Erkrankung gewonnen und verfügen über effektive Medikamente, die den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen können wie auch über entsprechende Therapiestrategien und Testmöglichkeiten.“ Die medizinisch dringliche Versorgung ist in beiden Häusern weiterhin gewährleistet. Oliver Zimmer, kaufmännischer Geschäftsführer des Mutterhauses, hebt hervor, dass die beiden Kliniken in Vorleistung gehen. Bislang gebe es vonseiten der Politik keinen Rettungsschirm, der, wie im Frühjahr, die Kosten übernehme. Die Verantwortlichen hoffen noch während dieser Woche auf entsprechende Signale aus Berlin.

Um für die Menschen mit Erkältungssymptomen in Trier ab Mitte November auch am Wochenende während der Schließung der Arztpraxen eine zusätzliche Anlaufstelle anbieten zu können, bereitet die Stadt Trier präventiv eine erneute Öffnung eines Corona-Testzentrums im Messepark vor. Kürzlich wurde das Testzentrum auf dem Markusberg geschlossen, weshalb es im Augenblick kein zusätzliches Angebot am Wochenende gibt. Damit wäre Trier dann dafür gewappnet, um situativ agieren zu können. Unter der Woche sind die Test-Angebote derzeit durch zahlreiche mitwirkende Hausärzte abgedeckt, so die Experteneinschätzung aus dem medizinischen Bereich (siehe Infokasten).

OB Wolfram Leibe und Ordnungsdezernent Thomas Schmitt begründen die mögliche Notwendigkeit eines zentralen Testzentrums mit nach wie vor stark ansteigenden Corona-Fallzahlen trotz der derzeitigen Beschränkungen. Leibe: „Wahrscheinlich wird es leider doch noch einige Zeit dauern, bis die von Bund und Ländern angeordneten Kontaktreduzierungen tatsächlich Wirkung zeigen und die Neu-Infektionszahlen sich stabilisieren oder wieder sinken. Daher wollen wir auf möglicherweise weiter ansteigende Fallzahlen vorbereitet sein und für die Bürgerinnen und Bürger eine einfache, sichere und schnelle Testgelegenheit schaffen, wenn dies notwendig sein wird.“

Details über den genauen Start des Testzentrums und Öffnungszeiten werden vor einer möglichen Öffnung rechtzeitig kommuniziert. Das Amt für Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz ist jetzt dabei, präventiv die entsprechende Infrastruktur im Messepark herzurichten, sodass dort wie schon im März und April wieder Testungen möglich sein würden. Im März hatte die Stadt Trier ein Corona-Testzentrum gemeinsam mit dem Mutterhaus und dem Brüderkrankenhaus betrieben. Die Kliniken können aktuell allerdings aufgrund der hohen Belastung keine personelle Unterstützung leisten. OB und Ordnungsdezernent zeigen dafür großes Verständnis und sind daher in Gesprächen mit Verbänden und Einrichtungen, um medizinisches Fachpersonal zu bekommen. Die Stadt selbst beschäftigt keine Mediziner.

Trotz der derzeitigen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bietet die Stadtverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern alle Dienstleistungen an. OB Wolfram Leibe sagt: „Die Verwaltung ist nicht geschlossen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind weiter für Sie da.“ Auch persönliche Termine in den Ämtern sind unter Einhaltung der Corona-Schutzregeln möglich. Voraussetzung: Bürgerinnen und Bürger müssen sich vorher anmelden. Eine neue Übersichtsseite hierzu für die Ämter mit dem größten Publikumsverkehr findet sich unter www.trier.de/rathaus-buerger-in/buergerservice/oeffnungszeiten/. Darüber hinaus weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass bereits viele Dienstleistungen online erledigt werden können. Eine Übersicht hierzu gibt es unter: www.trier.de/rathaus-buerger-in/buergerservice/onlinedienste/.

Wo ich mich testen lassen kann

Folgende Hausärzte und Hausärztinnen in Trier bieten eine „Infekt-Sprechstunde“ an und machen auch Tests auf Coronavirus-Infektionen auch bei Personen, die nicht ihre Patienten sind.

  • Praxis Martina Müller; Saarstraße 31; 0651/45333
  • Praxis Dr. Dominik Schneider und Dr. Thomas Böck, Ehranger Straße 156; 0651/69871
  • Praxis Dr. Matthias Lazzaro und Dr. Martina Hausen-Benk, Biewerer Straße 217, 0651/9960608
  • Praxis Dr. Monika Kölsch und Dr. Christophe Walentiny, Kutzbachstraße 15, 0651/28033
  • Praxis Dr. Reinhard Schröder, Kaiserstraße 8A, 0651/42985
  • Praxis Dres. Parth & Gutmann-Feisthauer, Unter dem Dostler 2, 0651/9679100
  • Praxis Susanne & Gregor Babel, Olewiger Straße 107, 0651/938320
  • Praxis Dr. Christoph Goldbecker, Kyllstraße 55, 0651/61770
  • Praxis Dr. Gradel und Dr. Meier-Gerwig, An der Ehranger Mühle 8, 0651/968500

Testmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche:

  • Praxis Dr. Michael Collet, Eurener Straße 10, 0651/9989797
  • Dr. Simone Bäumler, Paulinstraße 61, 0651/25352
  • Dr. Angela Henke, Katharinenufer 9, 0651/9940994