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24.01.2012

Trier hat ein Jugendparlament

Das Vorstandsteam des Jugendparlaments mit Ana-Luisa Fuchs, Stefan Berg, René Mannola, Louis-Philipp Lang und Nina Regenhardt (v. l.)  hat viel vor.
Das Vorstandsteam des Jugendparlaments mit Ana-Luisa Fuchs, Stefan Berg, René Mannola, Louis-Philipp Lang und Nina Regenhardt (v. l.) hat viel vor.
Triers erste Jugendvertreter haben sich konstituiert. Die selbst gewählte Bezeichnung „Jugendparlament“ steht auch für den Anspruch des neuen Gremiums auf qualifizierte Mitsprache. Der frisch gekürte Vorsitzende Louis-Philipp Lang kündigte außerdem eine Fragebogenaktion an, um herauszufinden, welche Anliegen das Parlament voranbringen soll.

Die Premiere verlief kurz und reibungslos: „Wir treffen uns hier wieder am 27. April“, verkündete Louis-Philipp Lang nach 35 Minuten und vertagte damit das Jugendparlament. Der 16-jährige FWG-Schüler hatte nach seiner Wahl zum Vorsitzenden die Sitzungsleitung im Rathaussaal von Bürgermeisterin Angelika Birk übernommen. Berührungsängste oder Nervosität zeigte er dabei nicht: „Das war schon voll profimäßig“, lobte Birk, die die Nachwuchspolitiker zuvor zu Fair-ness und Treue aufgerufen und jeden einzelnen auf die rheinland-pfälzische Gemeindeordnung verpflichtet hatte.

Trotz kurzer Tagesordnung wurden wichtige erste Entscheidungen getroffen. Spannung war angesagt, als es um den endgültigen Namen für das vorläufig als „Jugendvertretung“ bezeichnete Gremium ging. Stefan Berg plädierte für die Bezeichnung „Trierer Jugendparlament“: „Wir sind die gewählten Repräsentanten der Trierer Jugend und wollen ernst genommen werden. Ich denke, der Begriff Parlament steht für diese Ernsthaftigkeit.“ Das überzeugte die Mehrheit: Bergs Vorschlag erhielt 15 Stimmen, für die Alternative „Trierer Jugendrat“ votierten sechs Jugendliche.

Auch personell hat sich das Jugendparlament aufgestellt: Neben Louis-Philipp Lang wurde Nina Regenhardt zur Co-Vorsitzenden gewählt. Beide bilden zusammen mit Ana-Luisa Fuchs, Stefan Berg und René Mannola den Vorstand. Das Jugendparlament entsendet außerdem Aaron Zisterer (Stellvertreter: Al-Harith Abdul Sattar) und Charlotte Martin Yuste (Stellvertreter: Andreas Wirtz) als beratende Mitglieder in den Jugendhilfe- und den Schulträgerausschuss des Stadtrats.

Ana Luisa Fuchs hat die erste Sitzung „gut gefallen“. „Ich wollte die Gelegenheit nutzen, mich mehr zu engagieren, als das an der Schule möglich ist“, beschrieb die 17-Jährige ihre Motivation, sich um ein Mandat zu bewerben. „Ich will mich dafür einsetzen, die Verkehrssituation auf den Schulwegen zu verbessern.“ Aber auch zur Zukunft der Skatehalle in Trier-West werde sich das Jugendparlament sicher bald zu Wort melden.

Dass die erste Sitzung bis auf das Fehlen eines Mitglieds so glatt verlief, war sicher auch der intensiven Vorbereitung durch die Geschäftsstelle um Kerstin Schorer-Hach und Mascha Gorges zu verdanken. Am vorangehenden Wochenende hatte es ein Arbeitstreffen gegeben, bei dem die Kandidaten für die Vorstands- und Ausschusswahlen bestimmt wurden. „Wir hatten insgesamt 29 Wahlgänge, aber am Ende hat es sich ganz von selbst so ergeben, dass die Geschlechter und Altersgruppen jetzt paritätisch vertreten sind. Wichtig war auch, dass nicht alle Posten von Gymnasiasten besetzt werden“, berichtete Schorer-Hach. So gab es in der eigentlichen Sitzung keine Gegenkandidaten und geheimen Wahlen, sondern offene Abstimmungen über die gemeinsamen Vorschläge, die dann auch jeweils einstimmig ausfielen.

Die Zeit bis zur April-Sitzung wollen die Jugendparlamentarier nicht ungenutzt verstreichen lassen. Im Gegenteil: Bis dahin soll die große Fragebogenaktion abgeschlossen sein. „Bei den bisherigen Treffen wurden Mitbestimmung, Freizeitangebot, Schulentwicklung und Verkehr als wichtige Themen genannt. Mit der Umfrage wollen wir feststellen, ob das auch die Fragen sind, die die Trierer Jugend insgesamt bewegen“, erklärte Kerstin Schorer-Hach.
 
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