Sprungmarken
18.12.2018

Teilhabe durch Beschäftigung

Dozentin Theresa Kunze erläutert in dem Kurs in der früheren Geschwister-Scholl-Schule Details zum Mindestlohn sowie zum Urlaubsanspruch.
Dozentin Theresa Kunze erläutert in dem Kurs in der früheren Geschwister-Scholl-Schule unter anderem Details zum Mindestlohn sowie zum Urlaubsanspruch. Foto: Beirat für Migration und Integration
Der Beirat für Migration und Integration hat im September 2017 sein Programm „Teilnehmen und Teilhaben: Deutsche Sprache und Kultur für Frauen mit Migrationshintergrund" gestartet und stellt es in einer Serie in der Rathaus Zeitung vor. Im letzten Teil geht es um eine praxisorientierte Beratung zum Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Der Weg zur Integration in die deutsche Gesellschaft führt über den Arbeitsmarkt. Grund genug für den Besuch einer Vertreterin der Bundesagentur für Arbeit bei dem Pilotprojekt „Teilnehmen und Teilhaben: Deutsche Sprache und Kultur". Es kombiniert einen Deutschkurs für Frauen mit einer Kinderbetreuung und Seminaren, bei denen Experten die Teilnehmerinnen mit praktischen Informationen auf die aktive Partizipation in der deutschen Gesellschaft vorbereiten.

Entscheidend für die angestrebte finanzielle und persönliche Unabhängigkeit der Teilnehmerinnen ist der Weg zu einer regulären Beschäftigung. Durch den Unterricht besser Deutsch zu lernen, ist nur der erste Schritt.

Vor einem Arbeitsvertrag steht nicht nur ein komplexes Geflecht aus behördlichen Vorgaben (inklusive Klärung des Aufenthaltsstatus), sondern auch die grundlegende Frage: „Welcher Beruf passt zu mir?" Gerade Frauen, deren kultureller Hintergrund ihnen eine Rolle als Hausfrau und Mutter nahelegt, fällt eine Antwort auf diese Frage oft schwer. Im Zuge des vierten Seminars
besuchte Hanna Theresa Kunze (Arbeitsagentur) die Deutschschülerinnen und informierte sie über Wege zu einer Ausbildung oder der Anerkennung von Abschlüssen, die Rechte als Arbeitnehmerin und Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren. Schließlich haben alle Teilnehmerinnen Pläne für ihre Zukunft: Sie sind fest entschlossen, sich zur Tagesmutter, Kindererzieherin oder Pflegefachkraft ausbilden zu lassen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Er führt sie auch in den nächsten Monaten zum Sprachkurs und weiteren geplanten Seminaren, die sich verstärkt mit dem Thema Bildung beschäftigen. Die Teilnehmerinnen haben ihren Willen, ein gleichberechtigtes, aktives Leben in Deutschland zu führen, längst bewiesen: Selbst diejenigen, die vor einem Jahr nicht lesen und schreiben konnten, verfügen inzwischen über solide Grundlagen der deutschen Sprache.

Wie immer an dieser Stelle sind auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, gefragt: Möchten Sie Verbesserungsvorschläge zur Trierer Integrationspolitik machen oder Ihre Erfahrungen mit uns teilen? Anregungen und Fragen können an den Beirat (Mailadresse: migrationsbeirat@trier.de) geschickt werden. Alle Nachrichten werden vertraulich behandelt. Besuchen Sie uns auf www.beirat-fuer-migration.de.