Sprungmarken
29.05.2020

Streitpunkt entschärft

Tüten mit gebrauchten Windeln.
Schon bei einem Kleinkind pro Familie kann die Müllmenge durch Windeln deutlich steigen.

Für Windeln und Inkontinenzabfälle soll ein eigenes Sammelsystem eingeführt werden. Der Stadtrat stimmte einmütig dem Vorschlag des Zweckverbands A.R.T. zu, dass für die Nutzung eines 80 Liter-Abfallbehälters 4,76 Euro Gebühren fällig werden. Bei einem Behälter mit einem Volumen von 120 Liter sind es 5,96 Euro. Gegenüber der Nutzung einer Zusatzentleerung wegen einer durch Windeln und Inkontinenzabfälle erhöhten Müllmenge ergibt sich nach Angaben der A.R.T. eine Ersparnis von 4,90 beziehungsweise 4,91 Euro.

Da aber gerade im Trierer Stadtgebiet nicht alle Haushalte Platz haben für eine weitere Tonne, bietet der A.R.T. alternativ einen 40-Liter-Sack mit Zugband für die Entsorgung von Windeln und Inkontinenz abfällen an, der jeweils drei Euro Gebühren kostet. Dafür plant der Zweckverband künftig einen Online-Shop mit einer Mindestabnahmemenge von fünf Säcken. Die Versandkosten sind mengenabhängig und schwanken zwischen zwei und vier Euro.

Der endgültige Beschluss für die Abrechung der Entsorgung von Windeln und Inkontinenzabfällen einschließlich der damit verbundenen Änderung der Gebührensatzung soll in der nächsten A.R.T.- Verbandsversammlung am Donnerstag, 4. Juni fallen. Voraussetzung ist, dass bis dahin zustimmende Beschlüsse aller Verbandsmitglieder in der Region Trier vorliegen.

Die Entsorgung von Windeln und Inkontinenzabfällen war ein Hauptkritik vor der Einführung der neuen A.R.T.-Müllgebühren zum 1. Januar 2020, die die von den Kunden zur Abholung bereitgestellten Müllmengen stärker berücksichtigt als es vorher der Fall war. Die Kritiker hatten moniert, dass Familien mit einem Kleinkind oder pflegebedürftigen Angehörigen die anfallenden Müllmengen durch Windeln und Inkontinenzabfälle nicht beeinflussen könnten und es dadurch jeweils zu unangemessenen sozialen Härten kommen könne. red