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15.09.2020

Startschuss für eine Erfolgsgeschichte

Beim Werbemotiv des Theaters für die neue Opernproduktion spielen herrschaftliche Insignien eine wichtige Rolle.
Beim Werbemotiv des Theaters für die neue Opernproduktion spielen herrschaftliche Insignien eine wichtige Rolle. Abbildung: Theater

Als sich im ausgehenden 16. Jahrhundert in Florenz humanistisch gesinnte Künstler und Denker zusammentaten, um antikes Theater wieder zum Leben zu erwecken, nahm eine weltweite Erfolgsgeschichte ihren Anfang: Was dieser Kreis als originär antike Theaterkunst vermutete, entpuppte sich später nicht als Wiedergeburt, sondern Geburtsstunde der Gattung Oper.

Mit den Werken von Claudio Monteverdis (1567-1643) erreichte diese direkt ihren ersten Höhepunkt. Mit der Neuinszenierung seines Spätwerks „Die Krönung der Poppea" (1642), steht ab Samstag, 19. September, 19.30 Uhr, eine Trierer Erstaufführung auf dem Spielplan. Die Oper steht beispielhaft für die rasante Entwicklung, die dieses Genre vor allem dank Monteverdi genommen hat. Entstand sein Erstling noch für einen Fürstenhof mit dem typischen Sujet der griechischen Mythologie, wurde „Die Krönung der Poppea" für ein bürgerliches Theater kreiert. Zum ersten Mal in der Operngeschichte wurde ein historischer Stoff gewählt: eine Episode rund um den römischen Kaiser Nero. Im Original beginnt die Oper mit einem Prolog, der die Geschichte ins Allegorische hebt. In der Trierer Fassung wird auf diesen Auftakt verzichtet. Operndirektor Jean-Claude Berutti strafft insgesamt die Handlung deutlich und fokussiert sie auf die Hauptfiguren Poppea und Nero.

Poppea will Kaiserin als Neros Gattin werden und verwendet all ihre Verführungskraft darauf, Nero zur Verstoßung seiner Ehefrau Ottavia zu überreden. Als der kaiserliche Philosoph Seneca sich ihr in den Weg stellt, muss er dafür mit dem Tod bezahlen. Ottavia stiftet den von Poppea betrogenen Ottone an, diese zu ermorden. Der Anschlag wird aber vereitelt, Ottavia verstoßen. Poppea und Nero beenden die Oper mit einem der anrührendsten Liebesduette der Musikgeschichte.

Bei der ersten Oper der neuen Spielzeit spielt das Philharmonische Orchester unter Leitung von GMD Jochem Hochstenbach. Infos zu weiteren Terminen sowie dem Vorverkauf: www.theater- trier.de. Tickets gibt es auch an der Kasse, E-Mail: theaterkasse@trier.de und telefonisch: 0651/ 718-1818.