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22.09.2020

Starke Frauen auf der Bühne

Anna Pircher und Giovanni Rupp während der Proben zum Stück „Auf und davon“,
Anna Pircher und Giovanni Rupp während der Proben zum Stück „Auf und davon“, das am 26. September, 19.30 Uhr, Premiere im Großen Haus feiert. Foto: Theater Trier/Christoph Traxel
Mit der Gaunerkomödie „Auf und davon“ findet am Samstag, 26. September, im Großen Haus die erste Schauspielpremiere der Spielzeit 2020/21 des Theaters statt. Die bewegende Geschichte der jüngsten Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten ist ab 25. September auf der Bühne zu sehen.

In New York, Acapulco und Rom lief alles noch nach Plan. Sie sind jung, sie sehen gut aus und ihnen ist jedes Mittel recht, um das zu bekommen, was sie wollen. Josephine (Kim Zarah Langner) und Elizabeth (Anna Pircher) reisen rund um die Welt und verdienen sich ihren Lebensunterhalt damit, gutsituierten und leichtgläubigen Herren auf nicht ganz legale Weise das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dafür haben sie ihre Performance mit den Jahren perfektioniert, sodass ihnen niemand auf die Schliche kommt. Doch eines Tages treffen sie auf Charlie (Giovanni Rupp), einen ausgekochten New Yorker Banker und stehen vor einem Problem: Charlie ist mindestens ebenso attraktiv und raffiniert wie die beiden Frauen und lässt sich nicht leicht für dumm verkaufen. So kommt es zu einer Partnerschaft, die sich jedoch nur anfangs auf das Geschäftliche beschränkt, denn sowohl Josephine als auch Elizabeth finden rasch Gefallen an Charlie. Dabei wird schnell klar: Er hütet auch ein Geheimnis. Die drei spielen sich gegenseitig die krudesten Geschichten vor und man kann sich als Zuschauer nie ganz sicher sein, wer gerade wen hinters Licht führt.

„Auf und davon“ gehört zu den meistgespielten Komödien der Gegenwart und ist eine hinreißende und witzige Gaunerkomödie zum Lachen, Mitfiebern und mit doppeltem Boden. In Trier kommt sie in einer Inszenierung von Intendant Manfred Langner auf die Bühne.

Einen Tag vor der Premiere von „Auf und davon“ feiert am Freitag, 25. September, um 11 Uhr in der Kunstakademie das Stück „Malala – ein starkes Mädchen“ seine Premiere. Malala, ein junges Mädchen aus Pakistan, freut sich auf die Schule, denn sie will viel lernen. Als Tochter eines Lehrers setzt sie sich für das Recht auf Bildung ein. Voller Vorfreude auf den ersten Schultag erzählt sie von ihrem Leben im Swat-Tal in Pakistan, ihren Freundinnen und von ihrem Vater. Doch im Swat-Tal wüten seit 2004 die fundamentalistischen Taliban. Die religiösen Extremisten verbieten den Mädchen zur Schule zu gehen, Bücher zu lesen, zu tanzen, zu singen, zu lachen und zu feiern.

Malala und ihre Freundinnen verstecken ihre Bücher und Schultaschen unter ihren Schals und gehen heimlich zur Schule. Dann wird Malala im Schulbus angeschossen und überlebt nur knapp. Doch der Anschlag ändert nichts an ihrer Überzeugung. Mit ihrem Engagement gegen religiösen Fanatismus und für die Rechte von Kindern, besonders von Mädchen, wird sie zur Symbolfigur.

Die heute 23-Jährige Malala Yousafzai erhielt 2014 den Friedensnobelpreis, als jüngste Preisträgerin aller Zeiten. Die Geschichte von Malala Yousafzai bewegt: Seit ihrem elften Lebensjahr wehrt sie sich schreibend in ihrem Blog gegen den zunehmenden Einfluss der pakistanischen Taliban in ihrer Heimat und gegen Gewalttaten und Übergriffe gegen Mädchen und Frauen. Malala wird weltweit bekannt für ihren Kampf um ihr Recht auf Bildung und Unversehrtheit – und zum Feindbild der Taliban.

„Malala – ein starkes Mädchen“ kommt als Einpersonenstück, gespielt von Davina Donaldson, in einer Inszenierung von Agnes Otto nach Trier. Im Anschluss ist die Produktion etwa für Schulen mobil buchbar. Hierfür steht Theaterpädagogin Nina Dudek per E-Mail an nina.dudek@theater-trier.de zur Verfügung.