Sprachrohr, Prellbock und Kümmerer

Dolmetscher, Prellbock, Sprachrohr der Bürger, Helfer in seelischer Not, Kümmerer und Kommunikator – das ist nur eine Auswahl an Funktionen, die dem Bürgerbeauftragten des Landes zugeschrieben werden. Bei der Amtsübergabe von Dieter Burgard an Nachfolgerin Barbara Schleicher-Rothmund hat Landtagspräsident Hendrik Hering die Verdienste des scheidenden Amtsinhabers gewürdigt.

„Aufgeschlossen, menschlich, nahbar und ansprechbar" sei Burgard immer gewesen. Und er sei immer für die Menschen da gewesen – ob als Landtagsabgeordneter von 2001 bis 2010 oder während seiner acht Jahre als Bürgerbeauftragter. In dieser Zeit sei das Amt noch um zwei Aufgaben gewachsen. Der Bürgerbeauftragte wurde vor knapp vier Jahren zusätzlich zum Beauftragten für die Landespolizei. Im Mai 2017 wurde die Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche angegliedert. Burgard habe dem Amt ein Gesicht gegeben, das vielen Menschen bekannt, sympathisch und vertraut gewesen sei. Er tritt nun seine ehrenamtliche Funktion als Antisemitismus-Beauftragter des Landes an.

Hering bezeichnete das Amt des Bürgerbeauftragten, das in Rheinland- Pfalz seit 1974 existiert, als Erfolgsgeschichte: „Seitdem haben sich rund 140.000 Menschen mit Eingaben an den Bürgerbeauftragten gewendet."

Erste Frau im Amt

Schleicher-Rothmund übernimmt als erste Frau das Amt und bietet wie ihr Vorgänger auch regelmäßige Sprechstunden in Trier an. Als langjährige Landtagsabgeordnete habe sie es verstanden, so Hering, Menschen zusammenzubringen und Humor und Durchsetzungsstärke bewiesen. „Als Vizepräsidentin des Landtags hat sie sich stets für die Verteidigung demokratischer Werte eingesetzt. Diese Eigenschaften sind jetzt von großem Vorteil", betonte Hering. Schleicher-Rothmund werde mit ihrer offenen und bürgernahen Art das Amt kompetent und leidenschaftlich ausfüllen. Der Bürgerbeauftragte wird vom Landtag für acht Jahre gewählt. Er unterstützt den Petitionsausschuss und ist damit dem Parlament verantwortlich.