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08.09.2020

Solidarität heißt Verantwortung für alle

Grafik: Logo Jugendparlament
Seit mehreren Monaten tauscht sich das Trierer Jugendparlament (Jupa) mit den jugendpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Stadtratsfraktionen zur Situation der Schulen in der Corona-Zeit aus. Auch die Meinungen der Stadtschülervertretung und einer Elternvertretung werden herangezogen, um verschiedene Aspekte in eine aktuelle Stellungnahme einzubeziehen:

Jetzt nach den Sommerferien stehen wir vor neuen Herausforderungen. Der Präsenzunterricht läuft wieder und deswegen stellt sich die Frage, wie wir alle damit umgehen. Da die Verantwortung bei den Schulen liegt, zeigen sich erhebliche Unterschiede bei der Handhabung der Hygienevorschriften des Landes. Um den Kontakt unter den am Schulleben Beteiligten zu vermindern, gibt es an einigen Schulen eine Einbahnstraßenregelung, zeitversetzten Unterricht und die Einteilung des Pausenhofs in verschiedene Zonen für die jeweiligen Klassen.

Auch die Umsetzung des Sportunterrichts erweist sich als schwierig. Die Trierer Schülerin Aliyah Schenk berichtet aus ihrem Alltag in Pandemie-Zeiten: „Wir mussten uns im Physikraum umziehen. Da kann man durch eine Fensterfront reinschauen."

Große Unterschiede

Andere Schülerinnen und Schüler kritisieren, dass sie sich im Geräteraum umziehen müssen oder gar keine Gelegenheit dafür besteht. Der Umgang mit der Maske und der Reinigung des Schulgebäudes variiert ebenfalls. Einige Schülerinnen und Schüler desinfizieren die Unterrichtsräume jeweils selbst vor jeder Stunde, während dies für andere nicht möglich ist.

Sollten der Fernunterricht und das Homeschooling wieder greifen müssen, hat der Trierer Schüler Gregor Cüppers eine Befürchtung: „Viele Schülerinnen und Schüler haben nicht die nötigen Endgeräte, um digital arbeiten zu können. Man kann zwar welche beim Land beantragen, aber die Voraussetzungen hierfür scheinen unnötig hoch zu sein."

Nicht nur in den Schulgebäuden gibt es ein erhöhtes Ansteckungsrisiko für den Virus, sondern auch beim morgendlichen Transport der Kinder und Jugendlichen dorthin. Ein dringender Appell an die verantwortlichen Entscheidungsträger ist, überfüllte öffentliche Verkehrsmittel zu meiden. „Wünschenswert wären einheitliche Regelungen. Deswegen fordern wir die Vernetzung der Schulen. Doch die Verantwortung des Einzelnen endet nicht an der Schultür. Es ist wichtig, dass die Abstandsregeln auch privat eingehalten werden. Entscheidungsträger, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, das Schulpersonal und alle anderen können gemeinsam dafür sorgen, dass die Schulen weiterhin offen bleiben. Danke an alle, die den Präsenzunterricht unter diesen besonderen Bedingungen ermöglichen", heißt in der Stellungnahme.