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04.09.2012

Solardaten unter einem Dach

Dieser Ausschnitt aus dem Solardachkataster verdeutlicht, dass im Gebiet Weidengraben/Universität viele Dächer sehr gut für Photovoltaik geeignet sind (rote Einfärbung). Orange bedeutet „gut”, grün „bedingt” und blau „nicht geeignet”.
Dieser Ausschnitt aus dem Solardachkataster verdeutlicht, dass im Gebiet Weidengraben/Universität viele Dächer sehr gut für Photovoltaik geeignet sind (rote Einfärbung). Orange bedeutet „gut”, grün „bedingt” und blau „nicht geeignet”.
Es ist eine wichtige Hilfestellung für die Energiewende vor Ort: Im Solardachkataster für Trier und den Landkreis Trier-Saarburg sind
212 000 Gebäude erfasst und auf ihre Eignung für Photovoltaik und Solarthermie untersucht worden. Jeder Hauseigentümer in Trier kann ab 18. September online und kostenlos die Daten für sein Dach abrufen und herausfinden, ob sich eine Investition in Solarenergie lohnt.

Lange Zeit war Stromerzeugung eine Sache von großen Kraftwerken und ebenso großen Konzernen. Mit der Hinwendung zu den erneuerbaren
Energien hat sich das Bild gewandelt: Die Nutzung von Wind- und vor allem Sonnenenergie erfordert nur vergleichsweise geringe Investitionen. Immer mehr Hausbesitzer werden im Nebenberuf zu Stromproduzenten.

Wer sich informieren will, ob sich Photovoltaik auf dem eigenen Dach rechnet, kann jetzt mit dem Solarkataster auf eine gesicherte Datenbasis zurückgreifen. „Das Verhalten jedes Einzelnen ist für den Erfolg der Energiewende entscheidend. Unser Wunsch ist, dass so viele Anlagen wie möglich entstehen“, verdeutlicht OB Klaus Jensen den Ansatz des Gemeinschaftsprojekts mit dem Landkreis Trier-Saarburg. Dessen Landrat Günther Schartz sieht das Kataster auch als Instrument des Standortmarketings und der Wirtschaftsförderung: „Es lohnt sich, aus der Sonne Ertrag zu ziehen, denn sie stellt keine Rechnung.“ Zusammen mit den Solarkatastern der Landkreise Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell wird das Moselland zur größten Solarregion in Rheinland-Pfalz.

Bei der Finanzierung des Projekts standen die Sparkasse Trier und die Stadtwerke Pate. Die Sparkasse verbindet damit ein umfassendes Beratungs- und Serviceangebot, das von Infos zur Technik und Versicherung über Kooperationen mit Handwerkern bis zu verbilligten Krediten reicht.

Für das Solarkataster wurden Stadt und Landkreis aus der Luft fast zentimetergenau mit Lasertechnik ge-scannt. Dabei wurden bei jedem einzelnen Dach Größe, Neigung, Ausrichtung und Verschattung erfasst. Die Dächer können adressgenau angesteuert werden, an der Einfärbung lässt sich dann das Solarpotenzial ablesen. Eine genauere Analyse kann vom Grundstückseigentümer kostenlos per Onlineformular angefordert werden. Hausbesitzer, die eine Darstellung ihres Daches im Internet nicht wünschen, können Widerspruch einlegen.

In Trier wurden über 90 000 Dächer mit einer Gesamtfläche von 8,3 Quadratkilometern untersucht. Davon bieten immerhin zehn Prozent sehr gute Voraussetzungen für Photovoltaik, weitere 20 Prozent sind gut bis bedingt geeignet. Zudem können 29 Prozent der Dachflächen für Solarthermie genutzt werden.
  • Solardachkataster für Trier ab 18. September unter www.trier.de/solar. Infoveranstaltung am Montag, 22. Oktober, 19 Uhr, Sparkasse Trier, Theodor-Heuss-Allee 1.

 
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