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27.03.2012

"So praktisch wie gefährlich"

Stadtschreiber Frank P. Meyer, hier bei seiner Antrittslesung im März, verarbeitet seine Trier-Eindrücke überwiegend in einer wöchentlich erscheinenden Kolumne von 16vor.de.
Stadtschreiber Frank P. Meyer, hier bei seiner Antrittslesung im März, verarbeitet seine Trier-Eindrücke überwiegend in einer wöchentlich erscheinenden Kolumne von 16vor.de.
Ungezwungen und entspannt ging es bei der Amtseinführung des neuen Trierer Stadtschreibers Frank P. Meyer zu. Moderator Christian Jöricke startete den Abend mit einer lockeren Gesprächsrunde, an der neben Meyer  Kulturdezernent Thomas Egger und Bernd Steinmetz vom Verein Stadtschreiber Trier teilnahmen.
 
Von April bis September ist Meyer, der Geschäftsführer des Graduiertenzentrums und Leiter der Zentralen Studienberatung der Uni Trier ist, Stadtschreiber der Moselstadt. Bereits in der kommenden Woche steigt er in die Arbeit ein: Wöchentlich wird es eine Kolumne auf dem Onlineportal 16vor.de geben, in der der gebürtige Hermeskeiler den Trierern „aufs Maul“ schauen will. „Mir geht es darum, individuell und persönlich zu schreiben. Alltagssprache ist für mich wichtig. Um den sprachlichen Witz mitzubekommen, muss man mit Menschen in Kontakt treten“, sagte Meyer, der sich zunächst mit der Heilig-Rock-Wallfahrt auseinandersetzen wird. Auch Egger ist schon „gespannt auf das, was da literarisch kommt“ und versprach, von Seiten der Stadt ein Bewusstsein für den Stadtschreiber zu schaffen, indem man ihn zu verschiedenen Veranstaltungen einlädt.
 
Frauke Birtsch, die das Amt vor Meyer bekleidete, schätzt an ihrem Nachfolger die geänderte Blickrichtung: „Er öffnet die Augen für die Geschichte hinter der Geschichte.“

Besucher können Meyer im „Haus Franziskus“ begegnen. Privat ist der Schriftsteller in einer Wohnung im Palais Kesselstatt untergebracht. „Das ist so praktisch wie gefährlich“, kommentierte er lachend in Anspielung auf die dortige Weinstube. Zum Abschluss las Meyer einige Auszüge aus seinem Ende April erscheinenden Buch „Normal passiert da nichts“. „Der Titel ist Programm“, scherzte der Autor, „denn die Geschichte spielt im Saarland.“