Zu Beginn der feierlichen Übergabe war die Anspannung im Rathaussaal deutlich zu spüren. 63 Personen verschiedener Herkunft, unter anderem aus Russland, Vietnam, Taiwan, Brasilien, Griechenland und dem Libanon, waren mit Freunden und Angehörigen erschienen, um das entscheidende Dokument aus der Hand des Oberbürgermeisters zu empfangen. Ein Ensemble von AMG, FWG und HGT hatte die Zeremonie mit Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ eingeleitet. Anschließend begrüßte der OB die Anwesenden, darunter mehrere Vertreter des Stadtrats. „Einige von Ihnen sind in Trier schon geboren“, sagte er „andere haben eine lange Leidensgeschichte hinter sich, da sie in ihrem Land verfolgt wurden“. Der OB verwies auf die Vorzüge, die man mit einem deutschen Pass hat: die Freizügigkeit innerhalb Europas, die Mitbestimmung und das Wahlrecht, das man unbedingt wahrnehmen solle. Die neuen deutschen Bürgerinnen und Bürger sollten aber „weiterhin die kulturellen Besonderheiten ihres Heimatlandes pflegen und bewahren“.
Nach dem gemeinsamen Bekenntnis auf das Grundgesetz wurden die einzelnen Personen nach vorne gebeten und erhielten aus der Hand von Klaus Jensen ihre Urkunde sowie eine gedruckte Fassung des Grundgesetzes. Mit der deutschen Nationalhymne und einem abschließendem Empfang im Foyer endete dieser bedeutsame Tag, der in Trier drei Mal jährlich stattfindet. Viele trafen sich danach im Bürgeramt wieder, wo sie gleich den neuen Pass beantragten.