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13.11.2012

Sicher feiern ohne Alkohol

um Auftakt des Straßenkarnevals wünschen sich die Narren ein fröhliches und unbeschwertes Fest.
um Auftakt des Straßenkarnevals wünschen sich die Narren ein fröhliches und unbeschwertes Fest.
Nachdem es in diesem Jahr am Fetten Donnerstag zu Alkoholexzessen kam, soll an Weiberfastnacht 2013 in der Altstadtstadt zwischen 9 und 19 Uhr ein Alkoholverbot gelten. Die Entscheidung trifft der Stadtrat am Donnerstag. Die Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) unterstützt diesen Schritt und will die Feier zur Prinzenproklamation verkürzen. Gleichzeitig will sie aber den Auftakt des Straßenkarnevals weiter auf dem Hauptmarkt feiern. Eine Einigung zu noch strittigen Details soll in Verhandlungen mit dem Rathaus erzielt werden.

Am 16. Februar hatten an der Feier auf dem Hauptmarkt auch rund 2500 Jugendliche und junge Erwachsene teilgenommen, von denen sich viele vor allem durch mitgebrachten Alkohol in kurzer Zeit teilweise bis zur Besinnungslosigkeit betranken. In 60 Fällen kam es zu massiven Vergiftungen. Nach Einschätzung eines Notarztes war es nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass keine Todesopfer zu beklagen waren. Die Ordnungskräfte sprachen 100 Platzverweise aus, um Massenschlägereien zu verhindern.

Danach war klar, so Bürgermeisterin Angelika Birk, dass das bisherige Präventions- und Sicherheitskonzept versagt hatte. Um eine Wiederholung zu verhindern, entstand der Runde Tisch Weiberfastnacht. Beteiligt sind unter anderem die ATK, die Stadtjugendpflege, die regionale Jugendschutzbeauftragte, die Polizei, Ordnungs- und das Stadtreinigungsamt, das Jugendparlament, Vertreter von Rettungsdienst, Feuerwehr, der Krankenhäuser, der ADD-Schulabteilung sowie die Dezernenten Angelika Birk und Thomas Egger. Das Aktionspaket ist ein Ergebnis der intensiven Arbeit der letzten Monate.

Der „Fette Donnerstag“ 2013 soll unter dem Motto „Fröhlich feiern in Trier– aber sicher“ stehen. Nach der neuen Gefahrenabwehrverordnung, über die der Stadtrat entscheidet, darf am 7. Februar 2013 zwischen 9 und 19 Uhr in großen Teilen der Altstadt kein Alkohol getrunken oder mitgebracht werden. Das Gebiet umfasst unter anderem Haupt-, Vieh- und Kornmarkt, Stockplatz sowie die Treviris-Passage mit umliegenden Straßen. Ausnahmen gelten für Personen, die zum Beispiel im Supermarkt Wein fürs Abendessen gekauft haben und auf dem Weg nach Hause sind.

Einigkeit herrschte am Runden Tisch, dass mit diesen Vorkehrungen Exzesse zwar verhindert, tieferliegende Ursachen aber nicht behoben werden können. Dafür müsse die Prävention, ausgebaut werden.

Der Runde Tisch schlägt außerdem konkrete Schritte vor, um alkoholisierte und verletzte Besucher schnell zu versorgen. Der Rettungsdienst soll vier Einsatzfahrzeuge bereithalten. In der Toni-Chorus-Sporthalle ist ein stationärer Behandlungsplatz vorgesehen. Ein zusätzliches Notarztfahrzeug soll besetzt und die Belegung in der Leitstelle aufgestockt werden.

Da es aus anderen Städten positive Beispiele gibt, dass eine positive Feierkultur im Karneval jenseits von Alkoholexzessen möglich ist, schlägt der Runde Tisch ein Fest für ältere Jugendliche in Kooperation mit dem Exhaus vor. Ergänzend ist ein Angebot für Jugendliche unter 16 möglich.