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26.11.2013

Separate Spuren für Bus und Rad

Foto: Verkehrsflächen am Pferdemarkt
Der Knotenpunkt Pferdemarkt hat in puncto Gestaltungsqualität noch Luft nach oben. Im Rahmen des jetzt beschlossenen Ausbaus der Walramsneustraße sollen hier vor allem die Bedürfnisse der Fußgänger stärkere Beachtung finden.
Nach der Bustrasse an der Treviris-Passage steht 2014 das nächste große Straßenbauprojekt in der Innenstadt bevor: Beim Ausbau der Walramsneustraße und der Umgestaltung des Pferdemarkts wird nicht nur die zum Teil marode Fahrbahn von Grund auf erneuert,  sondern auch die Verkehrsführung für Fußgänger, Radfahrer und Stadtbusse verbessert.

Für den 220 Meter langen ersten Bauabschnitt zwischen Pferdemarkt und Dietrichstraße hat der Stadtrat jetzt bei Stimmenthaltung der FWG- Fraktion den Baubeschluss gefasst. Die Kosten werden mit 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Die Landesregierung fördert das Vorhaben mit 630.000 Euro aus dem Investitionsstock. Das Rathaus erhebt von den Anliegern zudem Ausbaubeiträge nach dem Kommunalabgabengesetz in Höhe von 300.000 Euro. Das Tiefbauamt geht von einer Bauzeit von rund einem Jahr aus, Beginn ist voraussichtlich im Mai.

Die seit 2010 geltende Verkehrsführung für Autos ändert sich nicht: Sie können die Walramsneustraße nur in Richtung Nikolaus-Koch-Platz befahren. Künftig wird ihre Fahrspur ab dem Parkhaus Hauptmarkt durch eine Mittelinsel von den in beiden Richtungen verlaufenden Busspuren abgetrennt. Radfahrer, für die es bisher keine gesonderte Verkehrsführung gab, können die Busspuren mitbenutzen. Zwischen Pferdemarkt und der Abfahrt zum Parkhaus fließt der Busverkehr im Individualverkehr mit. Auch für diesen Abschnitt ist eine grüne Mittelinsel geplant, die den Radverkehr in Richtung Pferdemarkt schützt.

Die Fußgänger, die sich bisher zum Teil mit einem 90 Zentimeter schmalen Schrammbord begnügen mussten, erhalten mehr Platz: Die Gehwege werden mindestens 2,50 Meter breit sein. Der durchgehende Parkstreifen fällt weg, stattdessen sind Parkbuchten für Anwohner und eine Ladezone für den Lieferverkehr vorgesehen. Für quartiersfremde Autofahrer stehen in der Nähe mehrere Parkhäuser zur Verfügung, wobei die Ausfahrt aus dem Parkhaus Hauptmarkt künftig in Richtung Nikolaus-Koch-Platz erfolgt.

Am Knotenpunkt Pferdemarkt wird sich an den Verkehrsbeziehungen grundsätzlich nichts ändern. Ziel ist, die Straßenbreite auf das unbedingt nötige Maß zu beschränken und auch hier mehr Raum für Fußgänger zu schaffen. Für einen Kreisverkehr reicht der Platz nicht aus.

Mit dem ersten Abschnitt der Walramsneustraße ist die Ertüchtigung der ÖPNV-Westumfahrung der Fußgängerzone noch nicht abgeschlossen: Als nächstes steht die Moselstraße auf dem Programm, dann folgt der zweite Abschnitt der Walramsneustraße zwischen Dietrichstraße und Nikolaus-Koch-Platz.

Außer der FWG, die, so Richard Ernser, durch die Verkehrsführung die Interessen der an der Walramsneustraße ansässigen Betriebe gefährdet sieht, wurde die Erneuerung der Straße im Stadtrat von allen Fraktionen begrüßt. Thomas Albrecht meldete für die CDU-Fraktion allerdings noch Gesprächsbedarf bei der Gestaltung des Pferdemarkts an. Der Baubeschluss, der jetzt getroffen werden musste, damit die Landesförderung nicht verfällt, wurde auf Wunsch der CDU durch eine entsprechende Klausel ergänzt: Details der Planung können noch verändert werden, solange sie „förderunschädlich“ sind.