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25.08.2020

Scouts sollen Müll reduzieren

Mohamed Kushari und Lio Vandrey sind als Müllscouts unterwegs.
Mohamed Kushari (links) und Lio Vandrey (rechts) sind seit Ende Juli als Müllscouts unterwegs. Die Studenten freuen sich über das positive Feedback der Parkbesucher.

Die öffentlichen Grünflächen in Trier sind nicht nur im Sommer ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Ein Ärgernis für viele Bürgerinnen und Bürger ist allerdings der liegengelassene Müll, der nicht in den Mülleimern entsorgt wird. Das Amt StadtGrün, das für die Pflege der öffentlichen Grünflächen und Parks zuständig ist, setzt deshalb junge Leute als sogenannte „Müllscouts" ein, die über Müllvermeidung informieren.

Die Müllscouts sind jeden Samstag und Sonntag von 15 bis 21 Uhr in Zweierteams anzutreffen. Ein Team läuft von der Grillwiese im Palastgarten über den Alleenring und das Moselufer bis zum neuen Moselstrand, ein weiteres Team ist auf dem Petrisberg-Gelände unterwegs. Man erkennt sie an ihren roten „Müllscouts Trier" Westen. Die Entwicklung der Kampagne kommt von der Mainzer Agentur „dreivorzwölf Marketing", die das Pilotprojekt bereits erfolgreich in der Landeshauptstadt getestet hat. Dort konnte das Müllaufkommen mithilfe der Scouts um zwei Drittel reduziert werden.

Umwelt- und Baudezernent Andreas Ludwig stellte gemeinsam mit Christine-Petra Schacht, Leiterin von StadtGrün Trier, das Konzept bei einem Ortstermin im Palastgarten vor: „Müll ist in jeder größeren Stadt ein zentrales Problem, es werden viele Einwegverpackungen einfach liegen gelassen. Die Scouts sollen die Besuchenden ansprechen, Hilfestellungen geben * somit unsere schöne Stadt ein Stück sauberer machen." Schacht fügte hinzu, dass die Grillwiese im Palastgarten zwar jeden Tag gereinigt werde, doch die immer längeren Sommer und die zunehmenden Besucherzahlen erhöhten auch den Nutzungsdruck auf die Freiflächen.

Lio Vandrey ist von Anfang an bei den Müllscouts dabei. Seit Ende Juli ist die Studentin ein Teil des Teams: „Wir sprechen die Leute an und erklären ihnen das Konzept, die meisten sind interessiert und finden es gut was wir machen." Ihr Teamkollege Mohamed Kushari ergänzt: „Wenn jeder seinen Müll mitnimmt, dann bleibt auch kein Müll mehr liegen."

Christine-Petra Schacht betonte, dass die Scouts keine Befugnis oder Kontrollfunktion haben. Es gehe in erster Linie darum als Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung zu stehen und diese im Umgang mit Müll zu sensibilisieren und die öffentlichen Grünflächen sauber zu halten. Die Scouts sammeln zwar den liegengebliebenen Müll nicht auf, sie sind aber mit Material wie Mülltüten oder Hundekotbeutel ausgestattet, welche sie an Besuchende verteilen. Besonders beliebt sind auch die kleinen Taschenaschenbecher. Das Feedback nach den ersten vier Wochen fällt rundum positiv aus: Die Müllscouts erzählen, dass manche Gruppen direkt mehrere Mülltüten haben möchten, damit sie ihr Umfeld mitsäubern können. Die Müllscouts sind noch bis zum 4. Oktober unterwegs.

Johanna Pfaab