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20.03.2018

Schwimmen wird teurer

Stadtrat stimmt für erhöhte Preise in den Freibädern / Saisonkarten nicht betroffen

Infografik der neuen Badpreise
Die neuen Preise für die Freibäder im Überblick.

Nord- und Südbad sind in den Sommermonaten äußerst beliebt bei den Trierern. Um die gewohnte Qualität auch weiterhin bieten zu können, hat der Stadtrat in seiner vergangenen Sitzung einer Preiserhöhung ab dieser Saison mit großer Mehrheit zugestimmt. Die RaZ bietet einen Überblick über die neuen Preise.

Erwachsene müssen demnach künftig fünf statt vier Euro zahlen, um ihre Bahnen ziehen zu können. Kinder und Jugendliche zwischen sieben und dem vollendeten 15. Lebensjahr zahlen drei statt 2,40 Euro. Unverändert bleiben die Preise für die Saisonkarten für Erwachsene (100 Euro), Senioren (75 Euro) und Ermäßigte (50 Euro). Die Verwaltung reagiert mit der Erhöhung auf kontinuierliche Preissteigerungen bei den Betriebs-, Instandhaltungs- und Personalkosten, wie es in der Vorlage heißt. Die letzte Erhöhung gab es 2015. Der Trierer Haushalt profitiert von einem Mehrertrag in Höhe von gut 27.000 Euro durch die neuen Preise. Der Kostendeckungsgrad, der das Verhältnis von Erlösen zu Kosten misst, erhöht sich beim Nordbad um fünf auf rund 40 Prozent und im Südbad um sieben auf rund 47 Prozent.

Thorsten Wollscheid (CDU) sagte, Preiserhöhungen seien nie schön. Während jedoch viele Bäder in Rheinland-Pfalz schließen müssten gebe es in Trier mit Nord-, Süd- und Stadtbad „eine Luxussituation", die zu erhalten sei. Auch Marco Marzi (SPD) sprach sich klar dafür aus, die bestehende Bad-Infrastruktur sicherzustellen. Preise zu erhöhen sei immer mit Bauchschmerzen verbunden, stellte Hans-Alwin Schmitz (UBT) klar. Die Preissteigerungen müssten jedoch aufgefangen werden. Zudem sei es gut, dass etwa der Preis für die Schülerferienkarte gleichbleibe.

Mateusz Buraczyk (Linke) bezeichnete die Preiserhöhung bei den Einzeltickets für Erwachsene um 25 Prozent als „extrem". Er ist sich sicher, dass diese finanziell schlechter gestellte Menschen in der Gesellschaft treffe. Für Empfänger von Arbeitslosengeld II seien im Monat etwa gerade einmal 3,60 Euro für sportliche Aktivitäten vorgesehen. Eine einfache Freizeitgestaltung werde damit für manche unerreichbar, sagte er. Michael Frisch (AfD) bezweifelte die allgemeinen Preissteigerungen, die zur Erhöhung geführt hätten. Seiner Meinung nach gehe es für die Stadt um „Peanuts", für andere jedoch um deutlich mehr. Sein Änderungsantrag, den vergünstigten Familientarif auch für Familien mit Kindern über 14 Jahren zu ermöglichen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Tobias Schneider (FDP) stimmte der Vorlage zu. Es sei fair, die Schwimmbadbesucher an den Kostensteigerungen zu beteiligen.