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01.12.2020

Schutz und Hygiene verbessern

Straßenprositution
Verwaltung und Fraktionen überlegen, den Straßenstrich von der Ruwerer in die Gottbillstraße zu verlegen – mit besseren Bedingungen für die Sexarbeiterinnen.

Die Stadt ist verpflichtet, Straßenprostitution grundsätzlich zuzulassen. Wie die Sicherheit und Hygienebedingungen für die Sexarbeiterinnen verbessert werden können, war Thema im Dezernatsausschuss III. Ein Ergebnis: Wahrscheinlich wird der Straßenstrich verlagert.

Hintergrund der Diskussion im Ausschuss vergangene Woche war ein gemeinsamer Antrag von SPD und Linken, in dem sie sichere Bedingungen für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter auf dem Straßenstrich fordern – unter anderem eine angemessene Beleuchtung, sanitäre Anlagen und Mülleimer sowie eine Ausweitung des Zeitraums, in dem die Prostitution zulässig ist. Bislang ist diese zwischen 22 und 4 Uhr in der Bitburger und der Ruwerer Straße erlaubt.

Toiletten möglich

Dezernent Thomas Schmitt, der die Forderungen des Antrags unterstützt, erläuterte, dass diese weder in der Bitburger noch in der Ruwerer Straße zufriedenstellend umsetzbar seien. Also habe man sich andere Standorte angeschaut und favorisiere nun die Gottbillstraße in Zewen/Euren als möglichen Ort für einen Straßenstrich. Hier sei der Aufbau von Toiletten und eines Aufenthaltsorts für die Sexarbeiterinnen möglich, Beleuchtung sei ohnehin vorhanden, so Schmitt. „Ich bin überzeugt, dass der Straßenstrich in der Gottbillstraße am besten platziert wäre", betonte der Dezernent.

Ähnlich sieht dies auch die städtische Frauenbeauftragte Angelika Winter. Sie bekräftigte ihre grundsätzliche Ablehnung der Straßenprostitution. Da die Stadt aber verpflichtet sei, diese zuzulassen, müsse dies so geschehen, dass ein bestmöglicher Schutz gewährleistet sei. Dies sei – würden die entsprechenden Forderungen aus dem Antrag umgesetzt – in der Gottbillstraße gut möglich. Auch der Runde Tisch Sexarbeit favo-
risiere diesen Standort, so Winter.

Richard Leuckefeld, der für die Grünen im Ortsbeirat Zewen sitzt, erläuterte, von Seiten des Ortsbeirats werde es keinen Widerstand gegen eine mögliche Verlagerung des Straßenstrichs geben. Dezernent Schmitt sagte, er habe auch aus Euren keinen großen Widerstand erfahren.

Die Fraktionen wollen das Thema nun intern beraten. Vermutlich steht es in der Januar-Sitzung des Stadtrats auf der Tagesordnung.

 

Björn Gutheil