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08.05.2012

Schulen nicht zu alleinigen "Sündenböcken" machen

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In seiner zweiten Sitzung diskutierte das Trierer Jugendparlament intensiv über Ursachen und Konsequenzen des deutlich gestiegenen Alkoholmissbrauchs von Jugendlichen bei der Weiberfastnachtsfete 2012 auf dem Hauptmarkt und in umliegenden Straßen. Diese Vorfälle waren verbunden mit zahlreichen Sachbeschädigungen sowie Aggressionsdelikten in den Abendstunden. Als eine Ursache der Probleme vermuteten die Jugendparlamentarier den früheren Unterrichtsschluss einiger Schulen an diesem Tag. Gleichzeitig wurde davor gewarnt, die Schulen allein zu „Sündenböcken“ zu machen. In der Diskussion, an der sich unter anderem Stadtjugendpflegerin Susanne Schmitz beteiligte, wurde daher mehrfach auf die Verantwortung der Eltern hingewiesen.

Mehrere Jugendliche, die am „Fetten Donnerstag“ selbst in der Innenstadt unterwegs waren, bestätigten mit eindrücklichen Schilderungen, dass viele Besucher bereits beim Eintreffen auf dem Hauptmarkt stark angetrunken waren und die Situation rund um die Treviris-Passage besonders kritisch war. Gleichzeitig bot das Jugendparlament an, bei dem schon bestehenden Runden Tisch zur Aufarbeitung der Vorfälle am „Fetten Donnerstag“ mitzuarbeiten.

Interessante Anregungen zur Vorbeugung enthält ein Bericht der Koblenzer Jugendratsmitglieder Robert Stein und Miriam Kilian bei den Trierer Kollegen. In der vergleichbar großen Stadt wurde in den letzten Jahren zumindest am Rosenmontag der Alkoholmissbrauch beim Straßenkarneval durch eine Disco für Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren eingedämmt. Bei der dritten Auflage gab es  mit 1 250 Gästen einen neuen Rekord. Dabei sorgten ein attraktives Programm mit einem Karaoke-Wettbewerb für fröhliche Stimmung. Ein Wachdienst am Eingang stellte einen geordneten Ablauf sicher. In Koblenz verlief 2012 der „Fette Donnerstag“ im Vergleich zu Trier relativ ruhig. Es wurden zum Beispiel  deutlich weniger Anzeigen wegen Körperverletzungen registriert.