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09.04.2019

Schneller und gezielter helfen

Integrationshelfer im Schulunterricht
Von dem Einsatz der Integrationshelfer sollen nach dem neuen Konzept nicht nur Schüler mit Handicap profitieren, sondern auch ihre Klassenkameraden. Foto: Andi Weiland/Gesellschaftsbilder.de

Die Fallzahlen und Kosten für Integrationshilfen an Schulen sind auch in Trier stark gestiegen. Komplexe Antragsverfahren führen außerdem dazu, dass es oft sehr lange dauert, bis die Hilfe beim Kind ankommt, während sich die Probleme weiter verschärfen können. Eine weitere Hürde kommt hinzu.

Durch die meist nur befristeten Arbeitsverträge gibt es eine hohe Fluktuation unter den Integrationshelfern von freien Trägern, die ein kontinuierliches Arbeiten unmöglich macht. Abhilfe schaffen soll ein neues gemeinsames Konzept für Inklusionshilfen der Stadt und der Kreisverwaltung Trier- Saarburg, über das der Stadtrat am 17. April entscheidet. Zur Vorbereitung fuhr eine Gruppe mit Sozialdezernentin Elvira Garbes, Ratsmitgliedern, Lehrern, Schulsozialarbeitern und Integrationshelfern auf Einladung des Schulamts in eine Realschule plus nach Speyer, die seit 2016 ein vorbildliches Projekt umsetzt.

Ziel der „Flexibel strukturierten Integrationshilfe" (FlexsiS) ist, eine passende Förderung für Kinder und Jugendliche zu entwickeln und die Zahl der einzeln eingesetzten Integrationshilfen zu reduzieren. Derzeit kommt es in Trier vor, dass Mitarbeiter von drei freien Trägern gleichzeitig in einer Klasse im Einsatz sind.

In Speyer gibt es dagegen fest angestellte Integrationshilfen, die neben der intensiven Begleitung einzelner Kindern eine Prävention für alle Schüler anbieten. Dadurch sind flexible, steuerbare Hilfen möglich. Die Qualität der Angebote wurde gesteigert und die Begleitung eines Schülers gehört zum Alltag. Dies sind für Garbes nur zwei von vielen positiven Wirkungen: „FlexsiS zeigt, dass eine enge Anbindung der Integrationshilfen an die Schule enorm wichtig ist. Sie sind ein Teil der Schulgemeinschaft. Das erhöht auch die Akzeptanz dieser Arbeit, und ein intensiver Austausch aller Beteiligten wird ermöglicht."

Die Teilnehmer der Exkursion nach Speyer waren sich einig, dass dieses Projekt eine positive Wirkung auf die gesamte Schulkultur hat und einzelne Elemente auch in Trier wünschenswert wären. Wenn der Stadtrat zustimmt, tritt das Konzept zu Beginn des neuen Schuljahres in Kraft.

Petra Lohse