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16.10.2018

Sänger der "Prinzen" spielt Polizisten

Die neue Fassung des Comedy-Musicals „Come Back Karl Marx" feiert am Donnerstag, 18. Oktober, in der Europahalle Premiere. Die Proben dafür sind derzeit im vollen Gange und bringen Überraschendes zutage.

So wird nun neben Tony Marshall und Rebecca Simoneit-Barum mit Tobias Künzel auch der Autor des Stücks auf der Bühne stehen. An der Seite von Tony Marshall wird der Frontmann der „Prinzen" als Polizist in der Europahalle zu sehen sein. Künzel erklärt dazu: „Eigentlich haben Tony Marshall und ich nur aus Spaß spontan bei einer Probe zusammen den Polizisten-Song gesungen. Doch dann war plötzlich allen klar, dass ich das auch während der Vorstellungen mit ihm machen sollte. Ich war mir erst nicht sicher, denn normalerweise betrachte ich als Autor das Stück lieber als Großes und Ganzes von außen. Aber live ein schräges Duett mit Tony Marshall zu singen, da konnte ich dann doch nicht widerstehen. Und so bin ich plötzlich Mitwirkender in meinem eigenen Stück geworden."

Hinterm Grabstein von Marx

Inhaltlich wird sich aber nichts ändern. Denn Karl Marx thront weiter über allem. Eigentlich wollen die Banker Londons – dort spielt die Geschichte – ihn in einer spiritistischen Sitzung wieder zum Leben erwecken, damit er seine Thesen zur immer wiederkehrenden Krise des Kapitals widerruft. Doch erweckt wird lediglich ein bärtiger, arbeitsloser Musiker, der grade hinter den Grabstein von Karl Marx geschlafen hatte und nun fälschlicherweise für den großen Philosophen gehalten wird.

Klingt skurril? Ist aber irre komisch. „Come Back Karl Marx!" vereint alles, was ein gutes Musical braucht, mit einer gehörigen Portion Gag und Charme. „Ein Musical über Marx? Das ist eine so schräge Idee, das musste ich machen", erzählt Autor und „Die Prinzen"-Sänger Tobias Künzel weiter. Zusammen mit Max Reeg und Steffen Lukas, beide Gewinner des Deutschen Radiopreises 2016 in der Kategorie beste Comedy, brachte er das Musical 2013 in Zwickau zum ersten Mal auf die Bühne. Dort wurde das Stück zum absoluten Publikumserfolg. In Trier gibt es jetzt die Deutschlandpremiere einer neuen Fassung mit echter Starbesetzung.

Rothaariges Energiebündel

Denn zum Ensemble gehört auch „Iffi" aus der „Lindenstraße": Rebecca Siemoneit-Barum wurde das Künstlergen praktisch mit in die Wiege gelegt. Die Tochter der britischen Schauspielerin Roz Early und des Zirkusdirektors Gerd Siemoneit-Barum trat bereits mit vier Jahren in der Manege auf und mit zwölf Jahren begann die Schauspielkarriere des rothaarigen Energiebündels in der Lindenstraße. 2011 verkündete sie eine Auszeit von der Endlosserie, um sich auf ihre Theaterkarriere zu konzentrieren. Im gleichen Jahr gab Rebecca Siemoneit-Barum ihr Musical-Debüt in „Cinderella – Das märchenhafte Popmusical" und spielte unter anderem am Kammertheater Karlsruhe, der Komödie Braunschweig und den renommierten Gandersheimer Domfestspielen. red

  • Come back Karl Marx, Comedy-Musical von Tobias Künzel, Maximilian Reeg und Steffen Lukas, 18., 19. und 20. Oktober, jeweils 20 Uhr, Europahalle. Eintrittskarten: in den Ticket Regional-Vorverkaufsstellen oder online unter www.ticket-regional.de.