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29.06.2021

Rund 34 Millionen Euro veranschlagt

Neubau der Kita Walburga-Marx-Haus in Trier-West
Die weitaus größte Zahl der Kitas im Stadtgebiet wird von freien Trägern betrieben und regelmäßig durch städtische Zuschüsse gefördert. Ein Beispiel ist das Walburga-Marx-Haus des Caritasverbands in Trier-West/Pallien, das vor einigen Monaten einen Neubau bezogen hat.

Um den Betreuungsbedarf für Kinder im Vorschulalter zu decken, müssen in Trier zu den vorhandenen 4469 Kita-Plätzen (Stand: 31. Dezember 2020) rund 500 weitere geschaffen werden. Das geht aus dem Kindertagesstättenbedarfsplan 2021 hervor, den der Dezernatsausschuss II jetzt zur Kenntnis nahm. Um die Nachfrage als Basis der städtischen Ausbauplanung möglichst genau zu ermitteln, nutzte das Jugendamt zwei verschiedene Quellen.

Zu einem gibt es eine Befragung bei Trierer Familien, nach der es für 45 Prozent der Kinder bis drei Jahren einen Bedarf gibt. Bei den Drei- bis Sechsjährigen wird mit einer Vollversorgung gerechnet. Daraus ergibt sich auf der Basis aktueller Bevölkerungszahlen ein Ausbaubedarf von 499 Plätzen. Etwas höher ist mit 524 die Zahl, die sich aus der Auswertung der Warteliste beim städtischen Kita-Portal ergibt. Diese Differenz hängt vor allem damit zusammen, dass dort auch Kinder aus umliegenden Landkreisen und bei geplanten Zuzügen gemeldet sind.

Der Ausbau der Kitabetreuung verursacht unter Berücksichtigung der vom Stadtrat schon beschlossenen Projekte für die rund 500 Plätze Investitionen von rund 34,5 Millionen Euro. Der städtische Anteil beträgt rund 25,5 Millionen Euro. Zudem verursacht der Betrieb jährliche Personalkosten von etwa 4,3 Millionen Euro, von denen rund 2,1 Millionen auf die Stadt entfallen. Der Stadtrat entscheidet über die weiteren Projekte.

In dem ab 1. Juli geltenden Kita-Zukunftsgesetz ist die Beteiligung von Trägern, wie etwa die katholische Kirche, nicht mehr geregelt. Ziel der kommunalen Spitzenverbände in den aktuellen Verhandlungen ist, mindestens den Status Quo der Trägerbeteiligung an den Betriebskosten zu erreichen. Das Gesetz beinhaltet weitere Neuerungen von zentraler Bedeutung für die Kita-Planung, darunter den Rechtsanspruch auf eine durchgängige Betreuung von sieben Stunden mit Mittagessen, die Personalbemessung nach Quoten je Platz und Betreuungsgruppe, differenziert nach drei Altersgruppen, und einen Kita-Beirat.

Die aktualisierte Version des Bedarfsplans enthält auch zahlreiche Daten zu den einzelnen Stadtbezirken. Besonders hoch ist die Zahl der geplanten Plätze in Maximin, Altstadt, Ehrang und Tarforst. Außerdem gibt es eine Übersicht zu Ausbauprojekten, die gerade abgeschlossen wurden oder wo das bevorsteht. Von den neuen Plätzen für Kinder im Vorschulalter im Laufe des Jahres 2021 gibt es 44 im Ruländer Hof in der Innenstadt, zehn im Walburga-Marx-Haus in Trier-West und in der zweiten Jahreshälfte 44 in der Kita St. Maternus in Heiligkreuz. Die Schwerpunkte ab 2022 liegen dann unter anderem in der Kita St. Simeon in Trier-West und Unter Gerst in Ehrang (jeweils 105 Plätze), in St. Agritius in der Innenstadt (71) sowie St. Clemens in Ruwer (32) und in St. Adula in Pfalzel (20).

Petra Lohse