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07.05.2019

Rund 230 Anfragen in vier Monaten

Pro Familia-Geschäftsführerin Claudia Heltemes und die beiden Hebammen Lina Neitscher und Nicole Keipinger (v. l.) stellen ihre Räume in der Südallee vor.
Pro Familia-Geschäftsführerin Claudia Heltemes (r.) und die beiden Hebammen Lina Neitscher und Nicole Keipinger (v. l.) stellen Bürgermeisterin Elvira Gabres und Landrat Günther Schartz ihre Räume in der Südallee vor. Foto: Kreisverwaltung
In der Region Trier gibt es erfreulich viele Geburten, aber zu wenige Hebammen, so dass bisher nicht alle (werdenden) Mütter und Familien auf eine Betreuung und Begleitung hoffen können. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gibt es seit Jahresbeginn eine Hebammenzentrale. Das Projekt von Stadt und Landkreis in Trägerschaft des pro familia-Landesverbands ist derzeit noch in dessen Räumen in der Balduinstraße untergebracht. Demnächst sollen die neuen Räume in der Südallee 37e (Praxis Dr. Hirth) bezogen werden. Bürgermeisterin Elvira Garbes und Landrat Günther Schartz informierten sich schon einmal in dem künftigen Büro über das Konzept.

Die Hebammenzentrale findet große Resonanz. In den ersten vier Monaten 2019 haben rund 230 Frauen und Paare das auf drei Jahre beschränkte Angebot genutzt. Es handelt sich um eine Koordinierungsstelle, die Leistungen von fast 40 freiberuflichen Hebammen in der Region vermittelt. Die Mitarbeiterinnen in der Zentrale sind selbst Hebammen, die auch als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung stehen und eine Sprechstunde anbieten.

Wichtige Notfallhilfe

Vor allem in Notsituationen erhalten Frauen kurzfristig Rat und Unterstützung. Garbes würdigte die Arbeit der Zentrale: „Das ist eine eine hervorragende Sache, da ein hoher Bedarf besteht." Das hängt unter anderem damit zusammen, dass in mehreren Krankenhäusern der Region die Abteilungen für Geburtshilfe aufgelöst wurden. Ähnlich sah das Landrat Günther Schartz: „Die Hebammenzentrale schließt eine Lücke – vor allem im ländlichen Raum. Die Trägerschaft durch Stadt und Landkreis ist ein weiteres Beispiel für die gute Zusammenarbeit im Interesse der Familien." Die Hebammenzentrale ist das Ergebnis eines Runden Tisches der unter Federführung des Kreises und der Stadt mit dem Ziel entstanden war, der unzureichenden Versorgung entgegenzutreten. Das ist zwar keine originäre Aufgabe der Kommunen, aber im Rahmen der Daseinsvorsorge widmen sich die Stadt und der Kreis mit Unterstützung des Stadtrats und des Kreistags dieser Aufgabe. An den jährlichen Kosten von rund 46.000 Euro beteiligt sich das Land mit 25.000 Euro. Kreis und Stadt teilen sich den Rest.

Die Zentrale leistet nach Einschätzung aller Beteiligten einen wichtigen Beitrag, um die knappen Ressourcen der verbleibenden freiberuflichen Hebammen noch effizienter zu nutzen. In den letzten Jahren mussten viele wegen der enorm gestiegenen Versicherungsprämien aufgeben. Die beiden Hebammen in der Zentrale sind von Montag bis Donnerstag telefonisch erreichbar (0651/ 463021-20) oder im Internet: www.hebammenzentrale-trier.de.